GRÜNE und Angler treffen sich zum Informationsaustausch - Bajus: „Verstehen geht nur im Dialog“

06.04.17 –

Anlässlich der Debatte um Naturschutzgebiete an Gewässern und der jüngsten Diskussion um Angelangebote des Osnabrücker Ferienpasses traf sich der grüne Osnabrücker Landtagsabgeordnete Volker Bajus mit der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung (NWA). „Ich stand mit den Landesverbänden der Angler ohnehin im Austausch, da habe ich mich über die Einladung der Osnabrücker Angler gefreut. Schließlich haben wir viele gemeinsame Schnittstellen. Etwas beim Thema Gewässerschutz und auch die Tierschutzdebatte treibt uns beide um“, erläutert Bajus, der auch umweltpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion ist.

Für Hans Macke, der der knapp 9.000 Mitglieder zählenden NWA vorsteht, ist der Streit um das Ferienpass- und Schulangeln nur ärgerlich. „Wir werden von PETA wiederholt pauschal kritisiert und in eine Ecke gezwungen, wo wir nicht hingehören. Angler haben einen Riesenrespekt vor der Natur und der Schöpfung. Jeder von uns muss einen Sachkundenachweis erbringen, bevor er einen Angelschein bekommt. Mit Tierquälerei haben wir nichts und wollen wir auch nichts zu tun haben“, so Macke.

Beeindruckt zeigt sich Bajus vom Engagement der NWA für den Gewässerschutz. „Viele Projekte kannte ich ja schon aus dem Umweltausschuss. So zum Beispiel die Projekte an der Nette. Das ist schon toll, wieviel ehrenamtlicher Einsatz hier für den Naturschutz zum Tragen kommt“, so Bajus. Und Macke bestätigte, dass die Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, Umweltverbänden und den Anglern in der Region Osnabrück traditionell gut funktioniert: „Wir begegnen uns hier immer auf Augenhöhe, und wenn es mal andere Interessen gibt, dann wird das respektiert und im Gespräch gelöst“, so Macke.

Bajus sagte zu, in Sachen Osnabrücker Ferienpassangebot, zu vermitteln. Die Politik würde den genauen Hintergrund der Verwaltungsentscheidung noch nicht kennen. „Oberbürgermeister Griesert steht als Verwaltungschef in der Verantwortung und wird das aufklären müssen. Sein Vertreter hat daher in Kürze alle Fraktionen zu einem Gespräch eingeladen“, so Bajus.

Auch die Grünen würden das Töten oder Quälen von Tieren zum Spaß oder als Sport ablehnen. „Da sind wir immer voll auf der Seite des Tierschutzes“, so Bajus. Angeln sei jedoch auch eine Möglichkeit, einen neuen Zugang zur Natur, zum Respekt vor Tieren und zur eigenen Ernährung zu bekommen. „Auch die ethische Frage, ob und wann das Töten von Tieren zur Ernährung vertretbar ist, kann durch praktische Erfahrung besser erschlossen werden. Wenn das Angebot pädagogisch gut gemacht ist, lernen Kinder, dass Fische eben nicht als ‚panierte Stäbchen an Bäumen wachsen‘, sondern vor dem Verzehr Geduld, Arbeit und auch das Töten zu leisten sind“, erläutert Bajus. Die pädagogische Qualität müssen aber Fachleute beurteilen.

Auch über die landesweite Debatte um die Festsetzung von Natura 2000-Schutzgebieten durch die Landkreise tauschte man sich aus. Die Angler befürchten nach wie vor, dass durch anstehende Gebietsausweisungen das Angeln erheblich eingeschränkt werden könne.

Bajus bedauerte mögliche Irritationen, die durch Handreichungen auf Landesebene entstanden sein können. „Die Ausweisung der Schutzgebiete ist nach EU Recht schon seit vielen Jahren überfällig. Sie dient ausdrücklich auch dem Gewässerschutz. Wichtig ist, dass man das Thema vor Ort gemeinsam angeht.“, so Bajus. Er hat sich auf Landesebene bereits dafür eingesetzt, dass Missverständnisse geklärt und die Papiere überarbeitet werden. Einig waren sich Angler und Grüne auch, dass der gemeinsame Dialog sinnvoll ist. „Nur wenn man versteht, wie der andere tickt, kann man auch gemeinsame Lösungen finden“, so Macke und Bajus übereinstimmend.

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Kinder, Jugend, Familie | Natur und Umwelt | Pressemitteilung

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