Ein Drittel aller Busse zu spät - so wird das nichts mit der Verkehrswende - GRÜNE: „Brauchen Vorfahrt für den Bus“

05.09.19 –

Eine Anfrage der GRÜNEN an die Stadtverwaltung bringt es an den Tag: In Osnabrück hat jede dritte Busfahrt in der Hauptverkehrszeit eine Verspätung von fünf Minuten und mehr. Knapp ein Prozent aller Fahrten fällt sogar ganz aus. „Nachdem sich bei uns die Beschwerden aus der Bürgerschaft über unzuverlässige Busse erheblich vermehrt haben, wollten wir es genauer wissen. Das Ergebnis ist erschreckend. Der Bus wird immer unzuverlässiger. Und der Totalausfall von Fahrten, ist schlimmste Negativwerbung. So wird das nichts mit der umweltfreundlichen Verkehrswende in Osnabrück“, teilen er Fraktionsvorsitzende, Volker Bajus, und der verkehrspolitische Sprecher, Michael Kopatz mit.

Nach Angaben der Verwaltung sind von den 2044 Fahrten am Tag 735 unpünktlich, haben also mehr als fünf Minuten Verspätung. In der Hauptverkehrszeit, von 6:30 bis 18:30, sind nur 64% aller Busse pünktlich, aber auch in der Nebenzeit sind es nur 82%. Fast ein Prozent aller Fahrten fallen sogar ganz aus. Tendenz deutlich steigend. 2018 seien es nur gut 0,2 Prozent gewesen. „Fünfmal so viele Totalausfälle in nur einem Jahr. Das geht gar nicht Die Bedienungsqualität sinkt dramatisch. Der Bus steckt viel zu häufig im Stau fest. Das muss sich ändern. Wir brauchen mehr Vorfahrt für den Bus“, fordert Bajus.

Die GRÜNEN weisen darauf hin, dass in der Politik bereits seit Jahren über Busbeschleunigung debattiert wird, passiert sei aber kaum was. „Sobald es ums Auto geht, blockieren einige Kollegen im Rat. Dabei bieten sich doch überall dort Busvorrangstraßen an, wo parallel schon eine leistungsfähige Autostraße verläuft. So könnte man z.B. den Durchgangsverkehr von der Bramscher Straße auf die Hansastraße verlagern und dem Bus damit freie Fahrt gewähren. Ähnliche Situationen hätten wir mit Pagenstecher und Natruper Straße oder Meller und Hannoverschen Straße“, erläutert Kopatz.

Die GRÜNEN sorgen sich, dass die zunehmende Unpünktlichkeit neue Kunden vergrault. „Der Rat will in den Ausbau des Busnetzes jedes Jahr über 2,5 Mio Euro stecken, um die Zahl der Buskunden zu erhöhen. Aber wenn der Bus nicht attraktiver ist als das Auto, wenn er aber genauso feststeckt, oder sogar Fahrten ausfallen, dann wechselt niemand“, so Bajus.

Neben dem Stau, sei nach Angaben der Verwaltung auch der Mangel an Busfahrerinnen und -fahrern ein Problem. Die GRÜNEN sehen dabei auch Versäumnisse in der Vergangenheit. „Es ist gut, dass die Stadtwerke seit einiger Zeit selber engagiert ausbilden. Man hätte aber wohl vorrauschauender sein müssen“, so Kopatz.

In der Busbeschleunigung sehen die GRÜNEN im Übrigen auch ein Sparpotenzial. „Jede Minute, die der Bus schneller ist, spart uns als Verkehrsträger Kosten. Je schneller ein Bus wieder im Depot ist, umso schneller steht er für weitere Fahrten bereit. Es wird Zeit, dass auch der Rat das erkennt. Busbeschleunigung ist Win-Win. Spart Geld und schafft mehr umweltfreundlichen Verkehr“, erläutern die GRÜNEN abschließend

Link zur Anfrage: fraktion-gruene-os.de/ratspolitik/ratsanfragen/ratsanfragen-einzelansicht/article/wie_gut_ist_die_bedienqualitaet_des_busverkehrs_wirklich/

 

Kategorie

Pressemitteilung | Stadtentwicklung | Verkehr