Busliniennetz 2019 – Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung und Vorschläge für einen modifizierten Planungsentwurf

Änderungsantrag Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen - geänderte Fassung TOP 10.1

30.10.18 –

Beschluss:

Die Stadtwerke Osnabrück hatten in der Sitzung am 06.09.2018 die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum neuen Busliniennetz („Busnetz 2019“) vorgestellt. Darüber hinaus wurden modifizierte Lösungsvorschläge aufgezeigt, um den Reaktionen aus der Bevölkerung in wesentlichen Aspekten entgegenzukommen. Auf Basis dieser Vorstellung durch die Stadtwerke Osnabrück sowie auf Basis weiterer Beratungen zwischen den Fraktionen und weiteren Rückfragen bei den Stadtwerken beschließt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltder Rat folgende Verbesserungen im ÖPNV der Stadt Osnabrück:

1. Kostenneutrale Änderungen

Maßnahmen zum Liniennetz, wie in der Sitzung von 14.06.2018 vorgetragen – bis auf die ursprünglich vorgeschlagene Lösung für die Tangentiallinie sowie die Planungen für Atter und Hörne (siehe dazu Punkt 2).

• MetroBus-Linien M1 bis M5 sowie Änderungen bei den StadtBus-Linien

• Zeitliche Erweiterung des „Tagestaktes“ der Buslinien

o Montag bis Freitag 10-bzw. 20-Minuten-Takt bis 19:30 Uhr und somit eine Stunde länger als heute

o Samstag 10-Minuten-Takt auf allen MetroBus-Linien, zudem bis 19:30 Uhr und somit 1,5 Stunden länger als heute

o Sonntag Verdichtung auf 15-Minuten-Takt auf den MetroBus-Linien bereits um 12:30 Uhr und somit 1,5 Stunden früher als heute

• Führung der neuen Linie 11 in Schinkel-Ost über Nordstraße und Belmer Straße anstelle des Gretescher Weges und Beibehaltung der Anbindung des Siedlungsbereiches Gretesch

2. Weitere zusätzliche Verbesserungen

• Verdichtung der MetroBus-Linie M4 zwischen Neumarkt und Hellern (bis zum Abzweig Große Schulstraße) auf einen 10-Minuten-Takt; Kosten ca. 640 T€

• Anbindung von Hörne im 60-Minuten-Takt inklusive Verdichtern nachmittags für die Schülerbeförderung durch Verlängerung der Linie in die Wüste; Kosten ca. 220 T€

Sollten in den nächsten zwei Jahren nicht mindestens durchschnittlich 40-50 Fahrgäste pro Haltestelle im Abschnitt OKD-Straße – Hörne dieses Angebot nutzen, wird diese Fahrplanmaßnahme zur Disposition gestellt. Aktuell gibt es durchschnittlich ca. 20 Ein-und Aussteiger pro Haltestelle in diesem Abschnitt.

zusätzlicher AnrufBus mit 12 Fahrten pro Stunde zwischen Hörne, Hellern und dem Klinikum am Finkenhügel und der Haltestelle Kurt¬Schumacher-Damm, so dass sich für Hörne insgesamt ein 20-Minuten-Takt ergibt; Kosten ca. 40 T€50 T€ (vgl. Anlage)

Hinweis zum AnrufBus: Der AnrufBus fährt nach Fahrplan, die Fahrt wird jedoch nur durchgeführt, wenn sich mindestens 1 Fahrgast vorher telefonisch angemeldet hat. In der Regel ist ein Vorlauf von einer Stunde erforderlich. Kosten entstehen somit nur für die durchgeführten Fahrten.

Der Anrufverkehr wird als Pilotprojekt angesehen und zunächst die Nutzung beobachtet. Über eine Fortführung wird nach etwa ein-bis zweijähriger Erfahrung entschieden.

• Weiterentwicklung der ursprünglichen Tangentiallinie zu einer Ringlinie unter Einbeziehung der Bedienung der Lotter Straße sowie des Stadtteils Fledder montags bis freitags im 20-Minuten-Takt; Kosten ca. 616 T€

• Zusätzliches Fahrtenangebot der Ringlinie auch an Samstagen (im 30-Minuten-Takt); Kosten ca. 108 T€

• Anbindung von Atter in einem 20/40-Takt mit umstiegsfreier Verbindung von und zur Innenstadt durch eine Verlängerung der Linie 21 und somit über den Linienweg Landwehrstraße – Atterstraße. Zudem Anbindung der Strothesiedlung im 60-Minuten-Takt plus Weiterführung von 6 Fahrtenpaaren pro Werktag (Mo-Fr) ins Gewerbegebiet Attersee. Die Lösung für Atter ist aufwandsneutral Kosten für die Anbindung des Gewerbegebietes Attersee ca. 60 T€

• Zusätzlicher AnrufBus für Voxtrup im 20-Minuten-Takt zwischen der Endhaltestelle Voxtrup und der Haltestelle Spitze, so dass sich gemeinsam mit der neuen Linie 41 ein 10-Minuten-Takt ergibt; Kosten ca. 60 T€. Der Anrufverkehr wird als Pilotprojekt angesehen und zunächst die Nutzung beobachtet. Über eine Fortführung wird nach etwa ein-bis zweijähriger Erfahrung entschieden

• Ausweitung der Taktfrequenzen über den Vorschlag der Stadtwerke hinaus

o Beginn des 10-Minuten-Taktes auf den MetroBus-Linien und des 20-Minuten-Taktes auf den weiteren Linien morgens bereits um 6 Uhr und somit eine Stunde früher als heute

o Zusätzliche Verlängerung des 10-Minuten-Taktes auf den MetroBus-Linien und des 20-Minuten-Taktes auf den weiteren Linien bis 20 Uhr und somit eine weitere halbe Stunde später als ursprünglich geplant und sogar 2 Stunden später als heute; Kosten ca. 770 T€

Auf Nachfrage bei den Stadtwerken wurden die unter Punkt 2 benannten Verbesserungen mit einem betrieblichen Mehraufwand in Höhe von ca. 2,514 Mio. € / Jahr beziffert. Die Umstellung auf das neue Busnetz soll, wie von den Stadtwerken empfohlen, zu Beginn der Herbstferien am 7. Oktober 2019 erfolgen. Daraus resultiert ein Mehraufwand für das Jahr 2019 in Höhe von 3/12, somit ca. 630 T€. Für das Jahr 2020, also das erste komplette Jahr nach der Umstellung, rechnen die Stadtwerke mit Mehreinnahmen durch Fahrgelder in einer Höhe von ca. 600 T€. Insgesamt wird eine Steigerung der Fahrgastzahlen (ohne Schüler und Studenten) durch sämtliche unter 1. und 2. genannten Maßnahmen des neuen Liniennetzes (Busnetz 2019) in Höhe von 7 – 11 % in den nächsten 5 Jahren erwartet. Die Vertreter des Aufsichtsrates der Stadtwerke Osnabrück sind sich einig, dass es durch die Mehraufwendungen im neuen Busnetz im Jahr 2019 keine Preisanhebung beim EinzelTicket in der Preisstufe 0 Osnabrück/Belm geben wird.

Die weiteren in der Sitzung vom 06.09.2018 vorgestellten Maßnahmen werden zunächst zurückgestellt.

Die Stadtwerke werden gebeten, die hier genannten Verbesserungen in der Sitzung am 18.10.2018 vorzustellen.

Mit diesem Maßnahmen-Paket verfolgen die Fraktionen CDU, SPD und Bündnis 90/ Die Grünen das Ziel, den Busverkehr in der Stadt Osnabrück nachhaltig attraktiver zu gestalten und damit spürbar mehr Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen.

Über die Finanzierung wird mit dem Haushaltsbeschluss im Dezember 2018 entschieden.

Beratungsergebnis:

Der Beschluss wird einstimmig angenommen.

www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1559739/grosse-koalition-in-osnabrueck-gibt-dem-busverkehr-einen-schub

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