Giftige Weichmacher auch in Osnabrücker Kitas?

28.04.11 –

Viele Kindereinrichtungen sind nach Untersuchungen des BUND mit gesundheitsschädlichen Weichmachern hoch belastet. Anlass für die GRÜNEN die Situation in Osnabrücker Kindertagesstätten zu klären. "Wir müssen die Gesundheit unserer Kinder schützen. Weichmacher gefährden die Gesundheit und schädigen das Hormonsystem", sorgen sich der umweltpolitische Sprecher, Volker Bajus, und Birgit Strangmann, Mitglied im zuständigen Jugendhilfeausschuss.

Quelle der Weichmacher sind Bauprodukte und Spielmaterialien, wie Fußböden, Vinyltapeten, Turnmatten, Tischdecken aus Plastik und Möbelpolsterungen aus Kunstleder. In einer aktuellen Anfrage der GRÜNEN an die Stadt erklärt die Verwaltung, dass "(...) derzeit davon ausgegangen wird, dass die Belastung in den städtischen Kindertageseinrichtungen in den meisten Fällen im unauffälligen Bereich zu erwarten sind". Die Verwaltung würde seit vielen Jahren auf den Einsatz schadstoffarmer Bauprodukte achten und zum Beispiel auf pvc-haltige Fußbodenbeläge verzichten. Auch beim Spielzeug würde überwiegend auf zertifizierte Produkte gesetzt oder Holzspielzeug verwendet. Über die konkrete Schadstoffsituation in den städtischen Kitas bestehe aber Unsicherheit. "Wir begrüßen daher, dass die Verwaltung unsere Initiative zum Anlass nimmt, um Stichproben in zwei Einrichtungen zu machen. Wir brauchen verläßliche Daten um eine wirksame Vorsorge zu betreiben", erklärt Bajus.

Die GRÜNEN unterstützen die Verwaltung auch dabei, das Kita-Personal entsprechend zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Schließlich seien diese für den Einkauf von Spielmaterialien und kleinen Einrichtungsgegenständen zuständig. "Nur wer Bescheid weiß, kann vernünftig handeln und auch Dritten, zum Beispiel Eltern, die richtigen Ratschläge geben", so Strangmann.

Die GRÜNEN sehen die Stadt auch bei den Kitas der freien Träger in der Mitverantwortung. "Die öffentliche Hand zahlt erhebliche Investitionszuschüsse und finanziert den laufenden Betrieb, dann müssen die Eltern auch erwarten können, dass gesundheitliche Standards eingehalten werden", erläutert Strangmann. Von daher wollen die GRÜNEN, dass die Verwaltung auch hier entsprechend tätig wird. Völlig unverständlich sei allerdings, warum Hersteller und Lieferanten nicht auf die krankmachenden Weichmacher verzichten. "Es ist völlig unverantwortlich, wie hier auf Kosten der Gesundheit Profit gemacht wird. Überfällig, dass die Verbraucherschutzministerin in Berlin handelt", so Bajus und Strangmann abschließend.

Kategorie

Gesundheit, Verbraucherschutz | Kinder, Jugend, Familie | Pressemitteilung

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