Land darf Osnabrück nicht im Stich lassen - GRÜNE: Flüchtlingsarbeit heute wertvoller denn je

13.03.18 –

Auf die Ankündigung des Landes, bei der Flüchtlingssozialarbeit kürzen zu wollen, reagiert die Ratsfraktion der GRÜNEN mit Empörung. Im Rahmen der jüngsten Sozialausschuss-Sitzung (08.03.2018) hatte der zuständige Dezernent Wolfgang Beckermann berichtet, dass die Weiterfinanzierung gefährdet ist. „Der drohende Kahlschlag hätte für die Stadt und die Geflüchteten erhebliche negative Folgen. Das bewährte und überregional anerkannte Angebot jetzt abzubrechen, obwohl es gut läuft und sich Integrationserfolge einstellen, ist verantwortungslos und sachfremd. Alle Fachleute sagen, dass Integration eine langfristige Aufgabe ist“, kritisieren der Fraktionsvorsitzende, Michael Hagedorn, und die sozialpolitische Sprecherin, Anke Jacobsen.

Im Zentrum der Arbeit der „Koordinierungsstelle Flüchtlingssozialarbeit“, an der neben der Stadt auch die freien Träger von Caritas und Outlaw gGmbH beteiligt sind, steht die zielgenaue Beratung und Begleitung von Geflüchteten. Die Mitarbeiter suchten je nach Bedarf passende Sprachkurse, mögliche Arbeitsmaßnahmen, die richtige Beratungsstelle und vermitteln ehrenamtliche Helfer oder unterstützen bei akuten Notlagen. „Für eine erfolgreiche Integration ist eine schnelle, unbürokratische und persönliche Hilfe am besten. Hier ist die Koordinierungsstelle unverzichtbar. Als wichtiger Partner der Ausländerbehörde, der Arbeitsagentur oder auch dem sozialen Dienst oder der Polizei. Die Stelle handelt, um Probleme zu vermeiden, weil gelungene Integration die beste Prävention ist“, erläutert die Vorsitzende des Sozialausschusses, Anke Jacobsen.

Aus Sicht der GRÜNEN lasse das Land die Kommunen jetzt auf halber Strecke mit den Problemen im Stich. „Das Land weist uns die Geflüchteten zu und lässt uns jetzt mit der Integrationsaufgabe allein. Das ist nicht in Ordnung“, so Hagedorn.

Für die GRÜNEN geht der Verweis des Landes auf sinkende Flüchtlingszahlen an der Sache vorbei. Sie machen eine andere Rechnung auf: Zwar kämen weniger Neue hinzu, doch die Gesamtzahl der Geflüchteten in Osnabrück sei weiter gestiegen. „Inzwischen sind wir bei rund 4.500. Die Integrationsaufgabe ist daher nicht kleiner, sondern die Aufgabestellungen veränderten sich. Darauf haben wir reagiert und die Arbeit der Koordinierungsstelle angepasst. Während zunächst die Erstversorgung der Geflüchteten im Fokus stand, geht es jetzt um mittelfristige Perspektiven“, so Jacobsen.

Die GRÜNEN verweisen auf weitere fatale Folgen der Kürzung. Ein Betreuungsschwerpunkt seien die Gemeinschaftsunterkünfte, wo vor allem junge Männer auf sehr beengtem Raum untergebracht sind. Gerade diese seien besonders gefährdet und wegen der oftmals langen Verfahren, fehlenden Sprachkursen oder Traumata durch Krieg und Flucht psychisch stark belastet. „Hier kommt es schnell zu Konflikten, bei denen die Sozialarbeiter eingreifen. Ohne sie würde es viel mehr Probleme geben. Das kann kein Osnabrücker wollen. Weder der Innenminister Pistorius, noch die Landtagsabgeordneten der Großen Koalition. Denn dadurch steigen am Ende die sozialen Kosten um ein Vielfaches“, sorgen sich Hagedorn und Jacobsen.

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Migration, Integration | Pressemitteilung | Soziales

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