Osnabrück ist bei Verkehrswende noch zu langsam - GRÜNE: Brauchen mehr Qualität im Angebot – Stadtbahn ist Option

15.01.20 –

Am vergangenen Dienstag (14.01.) haben Stadtverwaltung und Planos neue Verkehrszahlen für Osnabrück vorgelegt. Demnach ist der Anteil des Radverkehrs von 2013 bis 2018 um vier innerorts bzw. fünf Prozentpunkte auf allen Wegen gestiegen, der des ÖPNV leicht um einen Punkt. Dagegen sank der Anteil des Autoverkehrs um zwei, bzw. drei Punkte. Auch der Fußverkehr ging leicht zurück. Die GRÜNEN begrüßen die Entwicklung, kritisieren aber das langsame Tempo des Umstiegs. „Wir freuen uns über die Trendwende. Der Anteil des Autos nimmt ab, die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bus und Rad legen zu. Doch die Entwicklung ist viel zu langsam. Wir brauchen mehr Qualität im Angebot“, erklären der verkehrspolitische Sprecher der Ratsfraktion, Michael Kopatz, und der Vorstandssprecher Jonas Graeber.

Aus Sicht der GRÜNEN ist für mehr Lebensqualität in der Stadt ein weiterer Umstieg vom Auto unerlässlich. „Der Klimabeirat der Stadt empfiehlt für den Klimaschutz einen Anteil von Bus-, Rad- und Fußverkehr von 75 Prozent bis 2030. Davon sind wir mit einem Anteil von rund 55 Prozent heute noch weit entfernt. Mit der bisherigen Steigerungsrate von einem Prozentpunkt im Jahr ist das Ziel nicht zu erreichen. Wir müssen also noch deutlich besser werden, wenn wir die Ratsbeschlüsse zum Klimaschutz weiter ernst nehmen“, fordert Kopatz.

Nach Ansicht der GRÜNEN müsse auch die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern noch stärker im Blick behalten werden. Der Rückgang hier werfe Fragen auf. Insgesamt sei noch viel Potenzial für eine Verkehrswende ungenutzt. Dafür müsse der Bus endlich schneller und zuverlässiger sein und die Radwege breiter und deutlich sicherer werden, dann würden auch auf den Kurzstrecken mehr Leute umsteigen. „36 Prozent nutzen bei einem Weg zwischen einem und drei Kilometer das Auto. Das ist schon erschreckend viel. Zwischen drei und fünf Kilometern sind es sogar 52 Prozent. Hier ist noch sehr viel zu tun“, so Graeber.

Angesichts von 60.000 Ein- und 25.000 Auspendlerinnen und –pendlern fordern die GRÜNEN mehr Angebotsqualität im ÖPNV. „Mit Schnellradwegen, besserem Busangebot, Park and Ride und Busbeschleunigung erreichen wir zu wenige Menschen. Wer die Erreichbarkeit der City ernsthaft erhöhen will, der muss die die Qualität erheblich verbessern. Das kann mit der schon seit langem diskutierten Stadtbahn erreicht werden“, erläutert Kopatz.

In Anbetracht eines besseren politischen Förderrahmens, der Dringlichkeit der Klimakrise und der Chance durch effiziente Straßennutzung Stadtraum zu gewinnen, sei eine seriöse Prüfung dieser Option überfällig. „Wir brauchen endlich eine belastbare Machbarkeitsstudie zur Stadtbahn“, fordert Graeber.

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Pressemitteilung | Verkehr