Quartier für alle

Antrag Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (TOP 5.1)

12.06.18 –

Beschluss:

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept vorzulegen, mit dem

  • die Quartiersentwicklung bzw. der (ehrenamtliche) Einsatz in den Stadtteilen Osnabrücks verbessert und weiterentwickelt bzw. aufgebaut werden kann.
  • Dazu soll insbesondere geprüft werden, wie der aktuelle Stand ist, welche Initiativen, ob ehren- oder hauptamtlich bereits wo aktiv sind und welche Ziele und Zielgruppen dabei fokussiert werden.
  • Bestehende Initiativen, Institutionen, Träger und Gremien wie Runde Tische oder Trägerkonferenzen sind einzubeziehen.
  • Die vorhandenen Instrumente und Maßnahmen der Stadt sollen hierzu bedarfsgerecht weiter entwickelt werden.
  • In diesem Zusammenhang ist die Einrichtung eines Fördertopfes für Stadtteil-Aktivitäten, Nachbarschaftshilfen und Quartiersinitiativen zu prüfen.
  • Förderprogramme wie das des Landes Niedersachen („Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement“) sind zu berücksichtigen.
  • Zur Erarbeitung des Konzeptes wird eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe gebildet.

Der Inhalt der Vorlage unterstützt folgende/s strategische/n Stadtziele:

Sozial- und umweltgerechte Stadtentwicklung (Ziel 2016 – 2020)

Sachverhalt:

Die Städte stehen vor erheblichen Herausforderungen. Soziale Entwicklungen, wie der demografische Wandel oder die Migration und Integration erfordern auch neue Herangehensweisen. Die Stadtquartiere der Zukunft müssen auch neue Formen des Zusammenlebens, der Mobilität, der Versorgung und der Beschäftigung bieten. Ziel einer Quartiersentwicklung soll sein, die Menschen in den Stadtteilen dabei unterstützen, die Herausforderungen anzunehmen, den Gemeinsinn zu fördern und Strukturen professioneller Sozialarbeit zu ergänzen.

Quartiersentwicklung unterstützt daher gezielt die soziale und kulturelle Infrastruktur im Quartier und verbessert die Wohn- und Lebensbedingungen. Dabei berücksichtigt sie die Lebenslagen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner.

Zur Quartiersentwicklung gehört einerseits die Versorgung mit professionellen Dienstleistungen. Essentiell ist der Aufbau von Versorgungsstrukturen, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes und sicheres Leben in ihrer gewohnten Umgebung ermöglichen. Das Quartier bietet Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten für alle Bewohner des Quartiers im nächsten Umfeld etwa durch Grünflächen, Sitzbänke oder generationsübergreifende Spielplätze. Um das soziale Miteinander zu fördern, werden Begegnungsräume angeboten, zum Beispiel in Form von Bürgertreffpunkten, Gemeinschaftszentren oder -cafés. Quartiersentwicklung beinhaltet die Förderung der lokalen Ökonomie, baulich-städtebaulicher Investitionen und Beschäftigungs-und Qualifizierungsmaßnahmen. Für die unterschiedlichen Handlungsoptionen und Zuständigkeiten in der Stadtverwaltung ist daher eine gemeinsamen konzeptionelle Grundlage sinnvoll.

Im Fokus steht das Engagement der Menschen im Wohnquartier. Bürger- und Nachbarschaftsarbeit sind die Basis einer aktiven Stadtgesellschaft und befördern positive Strukturveränderungen. In vielen Osnabrücker Stadtteilen gibt es bereits einen großen Schatz an Aktiven und Initiativen, die sich mit viel Zeit und großem Engagement für das Zusammenleben engagieren und Angebote schaffen. Dieses ehrenamtliche Engagement in den Stadtteilen soll dauerhaft auch professionell unterstützt, koordiniert und vernetzt werden. Vorhandene Angebote sind zu bündeln, Räume, Beratung und Projektförderung müssen zur Verfügung gestellt werden.

Letztlich erhöht die Verbesserung des Zusammenlebens in den Stadtteilen auch die Sicherheit im Quartier und dient der Entwicklung eines positiven Images.

Beratungsergebnis:

Der Antrag wird einstimmig zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse verwiesen.

ris.osnabrueck.de/bi/vo020.asp

fraktion-gruene-os.de/presse/pressemitteilungen-einzelansicht/article/quartier_fuer_alle_gruene_sozialen_wandel_osnabruecks_bewaeltigen/

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