„Rechtsstreit führt in die Sackgasse und bringt keine Lösung für den Neumarkt“. GRÜNE weiter für Vorschlag des Berliner Wettbewerbssiegers

09.07.20 –

Die GRÜNEN unterstützen weiterhin den Vorschlag des Architektur-Büros Lützow7 für die Neugestaltung des Neumarkts und der Johannisstraße und warnen vor weiterem Zeitverzug. „Das ist ein hervorragendes Konzept der renommierten Berliner Planer, das sich im Wettbewerb gegen starke bundesweite Konkurrenz durchgesetzt hat. Wir haben überhaupt kein Verständnis dafür, wenn jetzt komplett neu geplant werden soll. Dann verlieren wir noch mehr Zeit und städtebauliche Qualität”, erklärt der Fraktionsvorsitzende Volker Bajus.

Durch die Entscheidung des Verwaltungsausschusses, die Zusammenarbeit mit der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft zu kündigen, drohe ein langwieriger Rechtsstreit, erhebliche weitere Zeitverzögerungen seien wahrscheinlich. „Von den vielen Projekten am Neumarkt ist die Straßen- und Platzgestaltung das Einzige, das die Stadt in eigener Hand durchführen kann. Anders als beim Einkaufscenter von Unibail und dem Hotel-“Zauberwürfel“ sind wir dabei nicht auf einen privaten Investor angewiesen. Hier könnten wir also endlich mal vorankommen und etwas für Neumarkt und Johannisstraße tun“, so Bajus.

Die Baustelle sei im Sommer 2019 bereits vorbereitet, provisorische Bushaltestellen gebaut und ein Bus-Notfall-Fahrplan am Start gewesen, als der Oberbürgermeister das Projekt gestoppt hat. „Wir haben überhaupt gar kein Verständnis dafür, dass der OB seit über einem Jahr den Stillstand mit der Standfestigkeitsfrage des Betons rechtfertigt. Wenn er das Projekt zur Chefsache macht, warum hat es dann nicht die Priorität, die es verdient.“, kritisiert Bajus.

Die GRÜNEN seien weiter für die moderne und hochwertige Gestaltung. Ziel bleibe ein Platz für Menschen mit Aufenthaltsqualität. Straßenoberflächen aus Beton seien schließlich kein Wunderwerk. Sie kämen in vielen europäischen Städten zum Einsatz. Es müsse doch möglich sein, die Ausschreibungskriterien anderer Projekte zu übernehmen und gemeinsam mit den fachlich anerkannten Architekten eine zu Lösung finden, ohne dass man die Fehler vom Rosenplatz wiederhole.

Die GRÜNEN hätten deswegen in der letzten Ratssitzung vorgeschlagen, dass der Rat die Initiative ergreift. Um endlich voranzukommen, wurde dazu ein fraktionsübergreifender Workshop beschlossen. „Die Einstimmigkeit zeigt, wie groß die Unzufriedenheit über den Stillstand bei allen Fraktionen ist”, so Bajus. Dass auch die CDU-Fraktion den Vorschlag unterstützt habe, zeige dass auch hier die Geduld zu Ende sei. „Mit fortgesetzter Bedenkenträgerei kommen wir jedenfalls nicht weiter”, meint Bajus.

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