Vierte industrielle Revolution steht an

30.03.11 –

„Die zwingende Notwendigkeit für eine Energiewende für Klimaschutz und den sofortigen Atomausstieg auch in der Region Osnabrück kann nach der Havarie der Atomkraftwerke in Fukushima (Japan) niemand mehr ernsthaft länger leugnen." Mit diesen Worten leitete der energiepolitische Sprecher der GRÜNEN-Ratsfraktion, Volker Bajus, eine aktuelle (Mittwoch, 30. März 2011) Podiumsdiskussion der Osnabrücker GRÜNEN zum Thema „Kommunaler Klimaschutz" bei den Stadtwerken Osnabrück vor zahlreichen Zuhörern ein.

Nicht nur wegen der Restrisiken sei eine völlige Abkehr von atomaren und fossilen Energieträgern erforderlich. „Wir brauchen eine vierte industrielle Revolution um die CO2-Emmissionen auf null zu reduzieren und unsere Erd-Atmosphäre zu reinigen", stellte der GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell fest. In relativer kurzer Zeit könne durch Photovoltaik der Strombedarf gedeckt werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz habe gezeigt, wie das möglich sei. „Die nuklear-fossile Phase der Energieerzeugung war von kurzer Dauer. Sie hat nur cirka 100 Jahre gewährt und muss durch eine solare Phase abgelöst werden." Dies betonte Stefan Wenzel, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im niedersächsischen Landtag. Eine anteilige Verdoppelung der zu nutzenden Flächen für Windkraftanlagen von 0,7 auf 1,6 Prozent an der Gesamtfläche sei ebenso wie die Nutzung von Re-Powering-Potenzialen in Niedersachsen anzustreben.

Die konkrete Situation für eine Klimawende in der Region Osnabrück beleuchtete Diplom-Ingenieur Aloys Graw vom gleichnamigen Planungsbüro. „Bis 2050 soll die Energieversorgung vollständig durch erneuerbare Energien, Einsparungen und die Erhöhung der Wirkungsgrade erfolgen. Dazu sind 39 Maßnahmen entwickelt worden. Bis 2030 sollen hierfür 2,4 Mrd. € investiert werden." Das Klimaschutzkonzept habe gerade wegen der Darstellung der regionalen Wertschöpfung eingeschlagen, 2000 Arbeitsplätze können geschaffen werden. „Der Landkreis hat die Potenziale für die Erzeugung regenerativer Energien, die die Stadt Osnabrück nicht hat, aber benötigt", stellte Annette Niermann, Fraktionssprecherin der Landkreis-Grünen, fest. Eine Mit-Finanzierung der regionalen Energiewende sei durch den Verkauf der RWE-Aktien denkbar. „Darüber hinaus sind die Sparkassen und Genossenschaftsbanken gefordert, entsprechende Bürgeranleihen am Geldmarkt zu platzieren", so Volker Bajus abschließend.

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