Anreize für den Erstwohnsitz in Osnabrück

27.01.12 –

„Ungeachtet der Diskussion über die mögliche Einführung einer Zweitwohnungssteuer in Osnabrück bleibt festzuhalten: Vor allem angesichts des alarmierenden Rückgangs der Hochschulanfänger in Niedersachsen brauchen wir vor allem positive neue Anreize, damit die jungen Leute ihren Erstwohnsitzes in der Stadt Osnabrück anmelden", betonten für die Ratsfraktionen der Zählgemeinschaft die beiden Vorsitzenden Frank Henning (SPD) und Michael Hagedorn (Grüne).

Die Verwaltung soll deshalb in der nächsten Ratssitzung damit beauftragt werden, ein Umsetzungskonzept mit dem Ziel zu entwickeln, möglichst viele Studierende dazu zu bewegen, ihren Erstwohnsitz – auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten - in Osnabrück anzumelden. Eine wichtige Zielsetzung soll es dabei sein, das bislang als einmalige Geldsumme von 100 Euro ausgezahlte  „Begrüßungsgeld" durch einen neuen, gemeinsam entwickelten Anreiz zu ersetzen, der sich am Modell des „Heimspiels" der Stadt Göttingen sowie ähnlicher überregionaler Beispiele aus Hochschulstandorten orientiert. Beinhalten könnte die neue Leistung beispielsweise Gutscheinhefte für kostenlose oder ermäßigte Eintritte (Zoo, Städtische Bühnen, Stadthalle, Museen, Kinos, private Kulturhäuser, VfL u.a.), Gutscheinhefte für gastronomische Angebote, Give Aways (Büromaterial, Buttons o.ä.), die eine Identifikation mit der Stadt fördern sowie Info-Mappen. Am Ende sollte der geldwerte Vorteil dieses Begrüßungspakets die Summe des bislang gewährten Begrüßungsgeldes – nicht zuletzt infolge der Beteiligung Dritter - durchaus überschreiten, ohne den Stadt-Etat zusätzlich zu belasten. Henning: „Wir setzen dabei auch auf ein Sponsoring durch private Unternehmen, die Interesse an der Aktion haben, da die Studenten als zukünftige Fachkräfte hier dringend gebraucht und deshalb gezielt umworben werden sollen." Einen weiteren Aspekt hob Michael Hagedorn hervor: „Solche Aktivitäten bewirken für junge Menschen wesentlich mehr positive Bezüge zur Stadt als die Auszahlung eines schlichten Geldscheins."

Entwickelt werden soll das neue Anreiz-System im Rahmen einer breitgefächerten Kooperation, in die u.a. das Presseamt, die Fachbereiche Kultur, Finanzen und Bürger und Ordnung, das Referat für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung, Marketing-Akteure, Wirtschafts- wie Einzelhandelsvertreter, Hochschulleitungen, Studierendensekretariate, Asten der Hochschulen sowie auch das Studentenwerk einbezogen werden sollen.

„Alle sind gefragt, sich mit eigenen Ideen einzubringen, denn die Stärkung der Stadt sollte für jeden Beteiligten eine zentrale Aufgabe sein", appellierten die beiden Vorsitzenden an die Öffentlichkeit. Die auf diesem Wege entwickelten Vorschläge sollen den beteiligten Fachausschüssen sowie dem Rat bis zur Osterpause vorgelegt werden.

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