Kostbare Flächen freihalten oder effizient nutzen. GRÜNE: Stadtklima und Wohnungsbau brauchen innovative Ansätze

21.08.20 –

Die GRÜNE Ratsfraktion sieht die derzeitigen Planungen für neue Baugebiete im Schinkel mit Sorge. Die aktuellen sehr heißen Tage zeigten erneut, dass Frischluft und Klimazonen existenziell wichtig sind für das Wohlbefinden der Osnabrückerinnen und Osnabrücker. Für viele Menschen ist die Hitze lebensbedrohlich.

Insbesondere die möglichen neuen Wohngebiete im Osten der Stadt werden im vorliegenden Klimagutachten kritisch gesehen. Darüber könne man sich nicht einfach hinwegsetzen, auch wenn der Wohnungsbedarf groß sei. Sebastian Bracke, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „Das Gutachten zeigt, dass wir nur noch sehr wenige Freiflächen für den Wohnungsbau einsetzen können. Ganz konkret bedeutet das, dass in Neubaugebieten nur noch Mehrfamilienhäuser akzeptabel sind. Weniger Häuser, mehr Wohnungen.“

Michael Kopatz, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss ergänzt: „Wir müssen möglichst flächeneffizient bauen und möglichst viele Flächen für das Stadtklima frei lassen. Im Schinkel bietet sich durch diesen Ansatz die Möglichkeit, das klimatische Gutachten zumindest annähernd in Einklang mit dem Bedarf an neuem Wohnraum zu bringen. “

So seien die an der Windhorststraße geplanten Doppelhäuser in Anbetracht des jährlichen Bedarfs an Wohnraum kaum mehr als ein Strohfeuer. „An sich gibt es in Osnabrück genügend Einfamilienhäuser, schließlich werden jedes Jahre zahlreiche gebaut.“, erläutert Kopatz. Und weiter: „Das Problem ist ganz einfach: Junge Familien kaufen ein Haus mit Garten und irgendwann sind die Kinder erwachsen und ausgezogen. Die Eltern wechseln dann aber nicht die Wohnform, auch weil entsprechende Angebote fehlen. Das müssen wir ändern.“

Rechnerisch stünden, nach Ansicht der GRÜNEN, also genügend Einfamilienhäuser auch ohne Neubau zur Verfügung, wenn die älteren Paare bereit wären, ihr Haus für ein Wohnung zu vermieten oder zu verkaufen. Wie verschiedene Befragungen zeigen, sind dazu 30-50% aller älteren Paare bereit – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Beispielsweise möchten die meisten in ihrem bisherigen Wohnquartier bleiben und natürlich soll es nicht teurer werden als vorher. Als ein Vorzug wird die Barrierefreiheit einer Wohnung gesehen.

„Dringend notwendig sind daher spezielle Angebote für solche Paare. Gut wären eine Prämie und andere Anreize für den Wechsel“, so Kopatz. Vor diesem Hintergrund setzen sich die GRÜNEN dafür ein, dass im Schinkel Wohnungen konzipiert werden, welche sich speziell an Paare richten, die bereit sind, sich in der Wohnfläche etwas zu verkleinern und damit ihr Haus für junge Familien freizugeben. Wünschenswert sind darüber hinaus Gästezimmer und Gemeinschaftsräume etwa für Kochen oder Fitness. Es gibt bereits Architekturbüros, die entsprechende Konzepte entwickelt haben. Von alleine kommen solche Dinge natürlich nicht auf den Weg, dafür braucht es Politik und Verwaltung.

Kategorie

Klimaschutz | Pressemitteilung | Wohnen

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