Land streicht ehrenamtlichen Sprachhelfern Unterstützung - GRÜNE: Brauchen mehr, nicht weniger Sprachförderung für Integration

15.01.20 –

Die GRÜNEN-Ratsfraktion kritisiert die Streichung der Landesmittel für die ehrenamtlich geführten Sprachkurse. In Osnabrück ist davon unter anderem der Verein „Solidarisches Osnabrück“ betroffen. Dieser betreibt seit 2015 eine Sprachschule im Erich Maria Remarque-Flüchtlingshaus. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichen, die hier mit großem Einsatz aktiv sind. Dafür haben wir kein Verständnis. Sprache ist der Schlüssel für erfolgreiche Integration und ein friedliches Zusammenleben“, erklären der Fraktionsvorsitzende, Volker Bajus. und die sozialpolitische Sprecherin, Anke Jacobsen.

Die Initiative hatte sich in einem alarmierenden Appell an die Ratsmitglieder gewandt und auf die Streichung der Mittel hingewiesen. Dabei gehe es nicht alleine um „die Vermittlung der deutschen Sprache, einschließlich der Schriftsprache (besonders für die Analphabeten) und unserer kulturellen Gepflogenheiten, auch die psychosoziale Unterstützung durch verlässliche Partner, durch Zuwendung, Zuhören und kleine Hilfsangebote … “ sei massiv gefährdet, schreibt die Initiative. Sechs pensionierte Lehrerinnen und Lehrer und 14 engagierte Studierende unterrichten täglich 60 bis 80 Kinder und Erwachsene. Sie bieten unterschiedliche Kurse von der Alphabetisierung bis hin zu staatlich anerkannten Abschlussprüfungen an. Von der Streichung betroffen sei auch eine Spielgruppe, in der Kinder spielerisch die deutsche Sprache lernen.

„Dieser tollen Integrationsarbeit, die mit starker ehrenamtlicher Leistung auf professionellem Niveau arbeitet, die Mittel zu streichen, ist widersinnig und frustriert die Ehrenamtlichen genauso wie die geflüchteten Sprachschülerinnen und -schüler“, stellt Bajus fest.

Die Zuschüsse werden für die Lernmaterialien dringend gebraucht. Zudem werde damit bislang der Treffpunkt finanziert, in dem niedrigschwellig weitere Unterstützungs- und Hilfsangebote gemacht werden. „Hier wird an der falschen Stelle gespart, zumal es sich um kleine Beträge für Unterrichtmaterial, Spiele und Fahrkosten handelt, ohne die diese wertvolle Arbeit jedoch nicht weitergeführt werden kann“, so Jacobsen.

Die GRÜNEN wollen das Thema nun auf die Tagesordnung setzen. Schließlich sei die Arbeit der Initiative auch im Interesse der Stadt. „Die Voraussetzung für eine gelingende Integration ist der Erwerb der deutschen Sprache. Nur wer diese beherrscht kann auch an Bildung und Beschäftigung teilhaben. Bekanntlich suchen wir auch in Osnabrück händeringend neue Fachkräfte“, erläutert Bajus.

Schon in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses solle die Verwaltung darstellen, welche Maßnahmen darüber hinaus betroffen sind und wie eine Alternative aussehen kann. „Wir werden auch nachhaken, wie die Pläne der Landesregierung aussehen. Wir befürchten, dass auch weitere Bausteine der Integrationsarbeit in Gefahr sind. Zudem wundert uns, dass die Landtagsabgeordneten der regierenden SPD und CDU tatenlos zuschauen, dass die überaus erfolgreiche Flüchtlingssozialarbeit Osnabrücks gefährdet wird“, so die GRÜNEN abschließend.

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Migration, Integration | Pressemitteilung

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