Über 38 000 leiden unter Straßenlärm - GRÜNE: Dringender Handlungsbedarf für Osnabrück

29.08.18 –

Dem Rat der Stadt Osnabrück wurde gestern die aktuelle Studie zur Lärmkartierung vorgelegt. „Das Ergebnis ist erschreckend“, so Michael Kopatz, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN. „In Osnabrück leiden über 38.000 Menschen, das ist fast ein Viertel der Bevölkerung, unter Straßenlärm. Das sind 4000 mehr als noch im Jahr 2012. Die Situation hat sich also durch den zunehmenden Autoverkehr dramatisch verschlechtert“.

Die Stadt ist durch EU-Gesetz verpflichtet, stadtweit den Lärm zu erfassen (Lärmkartierung). Ein Ergebnis: die größte und häufigste Lärmquelle in der Stadt ist heute die Straße „Wir müssen dringend mehr gegen den Straßenlärm machen. Schließlich hat Lärm unmittelbare gesundheitliche Folgen“, bekräftigt auch der Fraktionsvorsitzende Volker Bajus. So könne Lärm eine Reihe von Krankheiten verursachen. Insbesondere bei lang andauernder bzw. ständiger Belastungen muss mit Schlafstörungen, Kreislauferkrankungen und hormonellen Störungen gerechnet werden. „Lärm macht Stress und der ist ungesund. Das gilt insbesondere für die nächtliche Belastung. Hier sind in Osnabrück über 27.000 Menschen, also jeder Sechste, betroffen“, erläutert Kopatz.

Im nächsten Schritt muss nun ein neuer Lärmaktionsplan vorgelegt werden. Kopatz: „Wenn wir den Menschen helfen wollen, müssen wir mehr tun. Elektromobilität ist dabei aber nur ein Teil der Lösung, denn bei Tempo 50 sind die Rollgeräusche wichtiger als der Motor“. Deswegen schlagen die GRÜNEN eine deutliche Ausweitung von Tempo 30 vor. Die Belastung würde sich dadurch nahezu halbieren. „Flüsterasphalt ist übrigens teuer und aufwändig. Tempo 30 kostet nichts“, bemerkt Bajus.

Genauso wichtig sei es aber auch die Zahl der Pkw zu verringern. „Doch Autofahrer haben ihre Routinen und Gewohnheiten“, so Kopatz. „Diese werden sie nur ändern, wenn es cleverer ist und sich besser anfühlt, mit der Bahn, dem Bus oder dem Rad in die Stadt zu fahren“. Daran müssen wir arbeiten. „An sich“, meint Bajus, „müsste darüber Einigkeit im Stadtrat herrschen. Nur wenn es zu konkreten Maßnahmen kommt, da scheuen viele dem Umweltverbund Vorfahrt vor dem Auto zu geben“.

Link zu Lärmkartierung nach EU-Richtlinie - Fortschreibung 2017, Rat 28.08.2018, TOP 10.2: https://ris.osnabrueck.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011301

 

Kategorie

Gesundheit, Verbraucherschutz | Natur und Umwelt | Pressemitteilung | Verkehr

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