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30.07.21 –
Die Osnabrücker GRÜNEN begrüßen das Urteil aus dem bayerischen Memmingen. Das dortige Landgericht hat in zweiter Instanz einer Frau Recht gegeben, die den Ausschluss von Frauen beim traditionellen Stadtbachfischen beklagt hatte. „Das Urteil ist in zweierlei Hinsicht wegweisend. Zum einen darf ‚Tradition‘ keine Ausrede dafür sein, Frauen zu diskriminieren. Und zweitens sind davon ausdrücklich auch private Vereine betroffen. Das wird Auswirkungen auf viele andere Veranstaltungen im ganzen Land haben“, stellt die frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion, Dr. Diana Häs fest.
Mit Blick auf Osnabrück und die öffentliche Diskussion in der Stadt stehen damit erneut auch die umstrittene sogenannte Osnabrücker Mahlzeit und andere Herrenabende auf dem Prüfstand. Das traditionelle Grünkohlessen wird jährlich vom Verkehrsverein durchgeführt. Zugelassen sind als Gäste auch hier nur Männer. „Dort treffen sich alle möglichen mehr oder minder wichtigen Amts- und Würdenträger und Geschäftsleute, die dort netzwerken und Verbindungen knüpfen. Frauen sind ausdrücklich unerwünscht. Wir haben diese antiquierte Männerklüngelei stets kritisiert und gefordert, dass die Stadt als zahlendes Mitglied des Vereins dagegen vorgehen sollte. Das wurde aber bislang von der Mehrheit aus CDU und SPD blockiert“, so Häs.
Nach dem Memminger Urteil dürfte diese Blockade und damit die Osnabrücker Mahlzeit nach Ansicht der GRÜNEN endgültig Geschichte sein. Schließlich begründen die Richter ihre Entscheidung ausdrücklich auch mit der Satzung des Fischereivereins, der nicht auf Geschlechterteilung sondern auf Heimatpflege setze. Das gelte entsprechend auch für den Verkehrsverein. Dieser wolle das Wir-Gefühl in der Region stärken und das schaffe man wohl kaum, wenn man die Hälfte der Bevölkerung draußen lässt. „Spätestens seit wir eine GRÜNE Landrätin haben, eine Uni-Präsidentin, eine Amtsgerichts-Präsidentin und auch in vielen Vorständen inzwischen Frauen sitzen und zudem demnächst womöglich auch der OB-Sessel weiblich besetzt wird, wissen auch die Männer vom Verkehrsverein, dass sich da was ändern muss. Umso besser, wenn es dafür jetzt richterliche Unterstützung gibt“, kommentiert Häs.
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