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28.09.22 –
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt,
Sachverhalt:
Der Bürgerpark ist Osnabrücks zweitgrößter Park mit historischer Bedeutung. Auf Visionen Senator Wagners (1796-1846), der sich Zeit seines Lebens um die Verschönerung der Stadt bemüht hat, gründen sich die Anfänge des Bürgerparks. 30 Jahre nach seinem Tod wurde 1876 das Gelände am Gertrudenberg als “Bürgerpark” der Öffentlichkeit übergeben. Seitdem pflegen Osnabrücker Stadtgärtner - heute die Fachkräfte des Osnabrücker Servicebetriebes – den öffentlichen Park mit seinem prägenden, wertvollen alten Baumbestand.
Im Grunde ist der Bürgerpark in seinen wesentlichen Wesenszügen erhalten geblieben, sodass er 1988 ganz offiziell als Gartendenkmal eingetragen wurde. Damit diese Werte auch in Zukunft nicht verloren gehen, soll ein Parkpflegewerk auf der Grundlage historischer Pläne und Aufzeichnungen, aber auch unter Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen, die Arbeit des OSB unterstützen.
"Ein Parkpflegewerk ist ein Instrument zur Analyse, zur Dokumentation, zur denkmalgerechten Pflege, zur Erhaltung und Restaurierung historischer Gärten, Parks, Plätze und Grünanlagen. Es umfaßt jeweils ein mit allen Beteiligten verabredetes Programm für die Pflege, Unterhaltung und Umgestaltung im Hinblick auf den Denkmalwert der Anlage. Weil es Fehlentwicklungen und Verlusten vorbeugen kann, sollte es auch dann aufgestellt werden, wenn keine aktuellen Eingriffe in die historische Substanz anstehen und deren Fortbestand nicht akut gefährdet ist.” (M.M.Meyer: Gartendenkmalpflege (historischegaerten.de) )
Aktuell und unübersehbar macht der Klimawandel mit seinen Folgewirkungen insbesondere dem alten Baumbestand zu schaffen. Erste Schäden sind deutlich erkennbar. Ein Parkpflegewerk muss sich daher insbesondere auch damit beschäftigen, wie der Baumbestand möglichst erhalten werden kann und mit welchen Baumarten zukünftig Ersatz zu schaffen ist, sodass der Bestand an wettvollen Großbäumen langfristig gesichert und denkmalgerecht erneuert werden kann.
Der OSB nutzt u.a. aktuell das erfolgreiche Programm “StadtBaumPate”, um neuen Baumbestand im Bürgerpark zu begründen. Es wurden in diesem Rahmen im nördlichen Teil des Bürgerparks Baumarten gepflanzt, die im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels als anpassungsfähig gelten. Darunter sind Großbäume wie die Sommerlinde oder der Japanische Schnurbaum. Aus gartendenkmalpflegerischer Sicht ist allerdings der gewählte Standort für die Bäume im Vorfeld der historischen Lindenallee, die wahrscheinlich im Todesjahr (1846) von Senator Wagner gepflanzt wurde, kritisch zu sehen. Die noch jungen Bäume werden zu einer Größe heranwachsen, die geeignet ist, mittelfristig den Blick von außen auf die imposante geschlossene Blätterwand der Lindenallee zu verdecken. Vor diesem Hintergrund sollten im Bürgerpark alternative Standorte und ein Umpflanzen der Bäume geprüft werden.
Quellen:
M.M.Meyer: Gartendenkmalpflege (historischegaerten.de)
Historische Gärten in Deutschland.indd (dggl.org)
Gärten in Osnabrück (Herausgeber Stadt Osnabrück, Fachbereich Kultur, Autor Heiko Schulze, 2015)
gez. Christiane Balks-Lehmann
Gruppe Grüne/Volt
gez. Jutta Schäfferling
SPD-Fraktion
Anmerkung zu Protokoll:
Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts und der bevorstehenden Urlaubs- und Herbstferienzeiträumen bittet der OSB darum, die Diskussion in die Betriebsausschusssitzung am 25.01.2023 zu verschieben. Der OSB hat bereits bei der städtischen Denkmalpflege eine erste Stellungnahme zu dem Antrag angefordert. Aufgrund von Urlaub und Krankheit wird diese Stellungnahme aber noch einige Zeit benötigen.
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