BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ratsfraktion Osnabrück

„Osnabrücks schmalster Gehweg liegt in Voxtrup“

GRÜNE zu den Ergebnissen ihrer Fußweg-Challenge

23.05.25 –

Gesucht, gefunden: Der mutmaßlich schmalsten Gehweg Osnabrücks befindet sich mit handgemessenen 71 Zentimetern auf einem Abschnitt an der Straße „Am Mühlenkamp“ in Voxtrup. Das ist das Ergebnis der Fußweg-Challenge, zu der wir Mitte März auf unseren Social Media-Kanälen aufgerufen hatten. Das Negativ-Beispiel eingereicht hatte Florian Hehmann (oben im Foto), der in der Nähe wohnt und nun als Preis eine Tüte Osnabrücker Kaffee entgegennehmen konnte.

Insgesamt 25 Vorschläge gingen über Facebook und Instagram, aber auch telefonisch und per E-Mail bei uns ein. Allerdings handelte es sich nicht immer um einen Fußweg, sondern – wie am Düteweg/Ecke Birkenallee in Atterfeld – um ein sogenanntes Schrammbord, also um einen Sicherheitsstreifen zwischen Fahrbahn und einem angrenzenden Grundstück. Die Fälle, die es überall im Stadtgebiet gibt, fielen aus der Wertung raus.

Jedem Hinweis wurde nachgegangen und so führte die Tour den Fraktionsgeschäftsführer Jurek Milde mit Fahrrad und Zollstock durch die ganze Stadt – von Atter bis Lüstringen und Sutthausen bis Haste. 

Hier die TOP 5 der schmalsten Gehwege, wobei dem Zweitplatzierten am Heimatweg lediglich einen Zentimeter zum geteilten Sieg fehlte:

1. Am Mühlenkamp 3-13: 71 cm
2. Heimatweg rechte Seite Richtung Kreuzung Freiheitsweg: 72 cm
3. Pagenstecher Straße 3-5: 81,5 cm
4. Am Werksberg 9-15: 83,5 cm
5. Landwehrstraße vor dem Bahnübergang direkt an der Landesgrenze: 90cm

An der Liebigstraße, wo die Challenge ihren Ausgangspunkt nahm, wurden übrigens 98 Zentimeter gemessen. Viele der weiteren Einreichungen umfassten Maße zwischen 0,9-1,20 Meter.

Bei dem im negativen Sinne preiswürdigen Sieger am Mühlenkamp ist es so, dass es sich um einen geteilten Fuß- und Radweg an einer vielbefahrenen Straße mit Busverkehr handelt. Der Kontakt zwischen Fuß- und Radverkehr ist hier also auf engem Raum gegeben, sodass die Radfahrenden nicht selten auf die Straße ausweichen.

Ansonsten hat die Gehweg-Tour zu mindestens zwei weiteren Ergebnissen geführt:

  1. Die mit Abstand gefährlichste Stelle unter den eingereichten Vorschlägen besteht am Kurt-Schumacher-Damm/Ecke Schreberstraße stadteinwärts (Foto 5). Ist man dort zum Beispiel zu Fuß in Richtung Blumenhaller Weg unterwegs, kommen auf sehr engem Raum nicht nur andere zu Fuß Gehende, sondern auch Radfahrende entgegen. Und direkt daran verläuft die Straße, wo häufig mit hohem Tempo dem Abbiegestau zur Straße „Am Kirchenkamp“ ausgewichen wird. Der Gehweg befindet sich direkt am Gelände eines ehemaligen Gebrauchtwagenhandels. Die Fläche wurde für eine Bebauung vorbereitet. Der ohnehin schon schmale Fußweg wird durch Wildwuchs noch schmaler. Bei der künftigen Bebauung ist unbedingt auf einen breiteren Fußweg und ausreichend Abstand zum Radweg zu achten.
     
  2. Apropos Wildwuchs: Vielfach werden die Gehwege durch weit überstehende Sträucher oder bereits intensiv wachsendes Bodengrün noch schmaler bzw. schwieriger zu passieren. Hier sind vor allem die Eigentümer:innen in der Pflicht, den Fußweg freizuhalten. Ein sehr aussagekräftiges Beispiel befindet sich am Heimatweg im Widukindland. 

Nach Abschluss der Fußweg-Challenge erklärt unser verkehrspolitische Sprecher Volkmar Seliger: 

„Nicht nur die Fahrradwege, sondern auch die Gehwege sind in Osnabrück vielfach zu schmal. Die Maßgabe, dass zu Fuß Gehende sich mit Abstand begegnen können sollen, kann oftmals nicht eingehalten werden. Für Menschen, die mit einem Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind, ist die Situation noch einmal schwieriger.

Die Sicherheit der kleinen und großen Menschen steht an erster Stelle. Dass zum Glück auf den Fußwegen noch nichts Schlimmeres passiert ist, liegt daran, dass meistens aufeinander Rücksicht genommen wird. Und dass sich viele mit den Gegebenheiten arrangiert und daran gewöhnt haben, zur Not das Risiko in Kauf zu nehmen und auf den Radweg auszuweichen. Eine gute oder gar dauerhafte Lösung ist das nicht.

Deshalb müssen wir gerade an den Engstellen, wo besonders viel los ist, prioritär für Verbesserungen sorgen. Auch was Begegnungsmöglichkeiten und Barrierefreiheit angeht. Das ist in einigen Fällen leichter, in anderen Fällen setzt es umfangreiche bauliche Veränderungen des Straßenraums voraus. Eine autogerechte Stadt bauen wir nicht über Nacht um.

Besonders an Engstellen, wo der Autoverkehr sehr viel mehr Platz einnimmt, muss eine Neuaufteilung erfolgen. Wir haben die Verwaltung daher gebeten, leicht umsetzbare Lösungen für die Liebigstraße zu entwickeln. Hier rechnen wir mit Vorschlägen noch vor der Sommerpause. Engstellen wie am Kurt-Schumacher-Damm müssen hingehen im Zuge geplanter Bebauungen gelöst werden.

Unsere Challenge und die vielen Gespräche darüber haben uns noch einmal sensibilisiert, bei jeder Bauplanung künftig noch genauer auf ausreichend breite Gehwege zu achten. Losgelöst davon sind wir natürlich weiterhin für Hinweise aus der Bevölkerung dankbar.“

Zum Hintergrund:

Mitte März rief Volkmar Seliger, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, auf Instagram zu einer Fußweg-Challenge auf: Wer meint, einen schmaleren Gehweg als an der Liebigstraße zu kennen, sollte sich möglichst mit einem Foto bei der Fraktion melden. Die Person, die den schmalsten Fußweg einreicht, gewinnt die Challenge und einen kleinen Überraschungspreis (eine Tüte Osnabrücker Kaffee). Auch die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete über den Aufruf.

Kategorie

News | Stadtentwicklung | Verkehr

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