BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ratsfraktion Osnabrück

Umsetzungsstand Natruper Straße, Muesenburg, Umzug im Quartier

Umsetzungsstand Natruper Straße, Muesenburg, Umzug im Quartier / Anfrage der Gruppe Grüne/Volt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am 25.09.2025

19.09.25 –

Sachverhalt:

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wurden in den letzten Jahren dieser Ratsperiode bereits zahlreiche politische Initiativen diskutiert und viele von diesen anschließend im Rat beschlossen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

  1. Wie ist der aktuelle Sachstand hinsichtlich der im November 2022 mit einer großen Ratsmehrheit beschlossenen Forcierung der Vorrangachse für den Umweltverbund (Bus, Rad- und Fußverkehr) an der Natruper Straße (VO/2022/1294-01)?
  2. Im Juni 2024 hat der Rat einen einstimmigen Beschluss für die Zukunft der Muesenburg im Grünen Finger Westerberg gefasst (VO/2024/3086). Wie ist hier der aktuelle Stand der Dinge?
  3. Gibt es seit dem im April 2024 mitgeteilten Sachstand (VO/2024/2908) zu dem im November 2023 gefassten Ratsauftrag „Umzug im Quartier – Pilotprojekt für den Osnabrücker Wohnungsmarkt“ (VO/2023/2545) einen neuen Umsetzungsstand?


In ihrer Mitteilungsvorlage vom 25.09.2025 antwortete die Verwaltung wie folgt:

Zu 1.:

Das übergeordnete Ziel ist es, den Umweltverbund in der Natruper Straße zu stärken und zu priorisieren. Dieses Ziel soll in erster Linie durch eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) erreicht werden, das heißt durch eine Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die Pagenstecherstraße. 

In einem ersten Schritt wurde eine Verkehrsanalyse durchgeführt. Im Anschluss wurden verschiedene Varianten der Verkehrslenkung abgestimmt und entsprechende Verkehrsmodelle erstellt. Die verkehrlichen Auswirkungen auf die Pagenstecherstraße und Natruper Straße wurden durch ein beauftragtes Gutachterbüro der Verwaltung dargestellt. Letztlich sind jedoch noch Fragen offen geblieben, weshalb bisher von einer Veröffentlichung der Ergebnisse abgesehen wurde. Die Modelle werden derzeit überarbeitet und eine weitere Variante erstellt. Darüber hinaus wird auch diskutiert, ob und wie ergänzend der Umweltverbund durch punktuelle bauliche Eingriffe an neuralgischen Punkten gestärkt werden kann.

Weitere Abstimmungen sind hier für den Herbst vorgesehen.

Zu den Kosten und dem baulichen Aufwand kann aufgrund der unterschiedlichen Ansätze noch nichts Belastbares kommuniziert werden.

Zu 2.:

Sachstand zur Struktur und Verantwortlichkeiten für die Umsetzung des Beschlusses:

  • Die Koordination zur Umsetzung des Beschlusses zur Muesenburg liegt im Fachbereich Umwelt und Klimaschutz, hier in der neu entwickelten Stabsstelle Klimaanpassung und Freiraum.
  • Für die weiteren Planungs- und Umsetzungsschritte wurde eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe - Federführung Stabsstelle Klimaanpassung und Freiraum - gegründet, um eine dienststellenübergreifende Kooperation, interdisziplinäre Herangehensweise und die Entwicklung einer verlässlichen Arbeitsstruktur zu gewährleisten. Beteiligt sind hier der Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement, der Fachbereich Kinder, Jugendliche und Familien, Osnabrücker ServiceBetrieb, Nachhaltige Stadtentwicklung  sowie der Fachbereich Städtebau.
  • Verschiedene Ortstermine in Abstimmung mit und mit Beteiligung dem/des Pächters haben bereits auf dem Betrieb stattgefunden.

Fachliche Aspekte für die Umsetzung des Beschlusses:

  • Aktuell steht die Phase der Bestandsaufnahme an.
  • Die Umsetzung der in der Beschlusslage genannten Aspekte bedingt eine stärken Öffnung der Hofstelle für die Öffentlichkeit.
  • Planungsrechtliche Belange in Bezug auf die geplante Nutzung der Hofstelle wurden bereits mit dem Fachdienst Stadtplanung abgestimmt.
  • Aktuell werden mit dem Fachbereich Immobilien und Gebäudemanagement offene Fragen zur Verlängerung des Pachtvertrags und zu der liegenschaftlichen Situation geklärt.
  • Zudem werden ein Finanzierungsmodell und ein Nutzungskonzept für Teile der Hofstelle entwickelt.
  • Parallel dazu wird an der Ideenfindung für eine nachhaltige, klimafolgenangepasste und biodiversitätsfördernde Nutzung/Bewirtschaftung der Hofstelle und der angrenzenden Flächen des Gutes Muesenburg im Grünen Finger Westerberg-Rubbenbruch gearbeitet.
  • Entsprechende Maßnahmenempfehlungen orientieren sich an den Entwicklungsempfehlungen des Forschungsvorhabens „Produktiv. Nachhaltig. Lebendig. Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt“ der Stadt und Hochschule Osnabrück. Dazu zählen auch Überlegungen zur Vermarktung eines erweiterten Angebots regionaler Produkte im bestehenden Hofladen.

Nächste Schritte:

  • Finalisierung eines Finanzierungsmodells unter Berücksichtigung der Vorstellung des Pächters und Prüfung des Einsatzes von Fördermitteln.
  • Finalisierung des Nutzungskonzeptes
  • Vernetzung mit der Hochschule Osnabrück, Institut Agrarwissenschaften, und themenbezogene Einbindung der Landwirtschaftskammer Osnabrück

Die Verwaltung geht aktuell davon aus, dass ein Sachstandsbericht nebst Zeitschiene im ersten Quartal 2026 in die politischen Beratungen eingebracht wird.

Zu 3.:

Grundsätzlich sind in die in der Sachstands-Vorlage zu „Umzug im Quartier“ (VO/2024/2908) gegebenen Informationen weiterhin zutreffend.

Aufgrund der in 2024 nochmals verzögerten Zensusdaten liegt das Wohnraumversorgungskonzept (WRVK) erst im Oktober/November 2025 vor. In welcher Tiefe und mit welchen Ressourcen „Umzug im Quartier“ zukünftig bearbeitet werden soll, wird bzw. kann Teil des zukünftigen Handlungs- oder Wohnraumprogramms sein. Im Zusammenhang mit Themen wie „Umgang mit Bestandsimmobilien“, „Wohnraumsuffizienz“ sowie „Wohnen im Alter“ wird es in den geplanten Workshops behandelt werden.

An Aktivitäten seit dem letzten Sachstandsbericht sind vor allem zu nennen:

  • Eine Befragung von Haushalten „55 plus“ richtete sich an rund 4.000 Menschen im Sommer 2025. Ausgewählte Ergebnisse werden in das WRVK eingehen.
    Von den Befragungsergebnissen erwartet die Verwaltung unter anderem Angaben zur Veränderungsbereitschaft der Zielgruppe generell (Umbau und Umzug), Erkenntnisse über die Wohnwünsche bei einem Umzug, um Neu- oder Ersatzbauten entsprechend planen und umsetzen zu lassen (Impulse an die Wohnungswirtschaft) sowie Erkenntnisse über die Quartiers- und Nachbarschaftsbindung der Befragten.
  • Inzwischen gehört der Hinweis und die Beratung zu „Umzug im Quartier“ standardmäßig in die Investorengespräche, die im Team Wohnraum (Wohnbauförderung oder auch Kontaktstelle Wohnraum) geführt werden.
  • Mit privaten Vorhabenträgern, die im Sinne unterschiedlich großer Projekte eines Umzugs im Quartier in Betracht kommen könnten, gibt es Gespräche, allerdings noch in frühen Planungsstadien.
  • Ein kommunales Bauvorhaben (WiO, ESOS, Stadt Osnabrück) speziell zu diesem Schwerpunkt steht derzeit nicht auf der Agenda. Dies wäre sicher ein erfolgversprechender Ansatz, um „Umzug im Quartier“ zu befördern, ist aber ebenfalls im Rahmen des WRVK zu diskutieren. Ein solches Vorhaben steht derzeit zudem unter den Vorzeichen der kommunalen Haushaltslage. In diese Richtung würde auch die Projektidee „Umzug im Quartier/Erdbrinkstr“ (VO/2021/6879) wirken. Auch hier wäre der nächste Schritt (politische Beschlusslage vorausgesetzt) ein kleines Bauvorhaben. In der Vergangenheit fehlten die Ressourcen, um das Projekt voranzutreiben. Es musste mehrfach zurückgestellt werden und anderen Prioritäten weichen. Siehe dazu auch den Bericht des Team Wohnraums in gleicher Sitzung (VO/2025/4688).

Kategorie

Anfrage | Bildung | Natur und Umwelt | Soziales | Stadtentwicklung | Verkehr | Wohnen

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