
04.02.19 –
Die GRÜNEN warnen vor Falschinterpretationen des Osnabrücker Lungenarztes Hagen Vorwerk. Dieser hatte sich über die Fokussierung auf Stickoxide im Straßenverkehr beklagt und gefordert, auch andere Gefahren in den Blick zu nehmen. „Die Debatte darf nicht dazu führen, dass wir Luftschadstoffe aus Verbrennungsmotoren verharmlosen, wie es die die CDU gerade in unverantwortlicher Weise tut. Natürlich gibt es viele Gefahren, aber auch das Reizgas NOx ist eine Belastung vor allem für Kinder, Alte und Kranke. Bei der Gesundheitsvorsorge gilt es die Schwächsten am besten schützen“, fordert der Fraktionsvorsitzende, Volker Bajus.
Die GRÜNEN verweisen darauf, dass Herr Dr. Vorwerk ja selber erklärt hatte, dass er „kein Wissenschaftler sei und nicht wissenschaftlich an die Sache heran gehe“. Stand der Wissenschaft sei, dass NO2 und Feinstaub die Gesundheit gefährdeten. Die Grenzwerte seien daher völlig berechtigt. „Wenn die CDU mit absurden Kerzenbeispielen kommt und Kurzfristbelastungen mit Überschreitungen von Jahresdurchschnittswerten vergleicht, dann ist das nicht in Ordnung und Täuschung. Will man die Gefahren bagatellisieren und so vom Versagen der Parteifreunde in Berlin ablenken?“, fragt sich Bajus.
Die GRÜNEN fordern stattdessen rasches Handeln und die Umsetzung des Luftreinhalteplans. „Wir können in Osnabrück mit Bus-Umrüstung und Ampelsteuerung die Grenzwerte schaffen. Nur am Neumarkt haben wir inzwischen den höchsten Wert in ganz Niedersachsen erreicht. Hier wird die Sperrung für den Durchgangsverkehr dafür sorgen, dass die Grenzwerte eingehalten werden,“ so Bajus.
Noch gefährlicher für die Gesundheit ist aus Sicht der GRÜNEN allerdings die massive Lärmbelastung durch den wachsenden LKW- und PKW-Verkehr. Über 38.000 Menschen, also fast ein Viertel der Bevölkerung, leide inzwischen unter Straßenlärm. „Lärm macht Stress und der macht krank. Das gilt vor allem nachts. Für die Lebensqualität in unserer Stadt brauchen wir daher den Umstieg auf Rad und Bus. Und mittelfristig auch ein intelligenteres System wie die Stadtbahn. Angesichts der technischen Entwicklung muss diese nicht zwingend auf Schienen fahren“, so Bajus.
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