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03.11.21 –
Sachverhalt:
In Bezug auf die Biotope im Bereich Martinsburg fragen wir die Verwaltung:
1. In welchem Zustand befinden sich die Biotope im Bereich Martinsburg?
2. Gibt es eine Erklärung dafür, dass die Quelle an der Martinsburg zu versiegen droht? (Artikel in der NOZ vom 27.08.2021)
3. Entlang der Sportfläche des Spielverein 16 führt ein Entwässerungsgraben parallel zum Stichweg des Blumenhaller Weges. Von einem Anwohner sind uns Fotos der Pflegearbeiten zugesandt worden (s. Anlage). Kann eine extensivere, naturschonendere Unterhaltung zur Förderung der Biodiversität beitragen?
In ihrer Mitteilungsvorlagevom 27.12.2021 antwortete die Verwaltung wie folgt:
Vorbemerkung:
Der Zustand der Biotope an der Martinsburg hat schon eine jahrelange Vorgeschichte, in der der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz den Vermutungen eines Anwohners im Hinblick auf eine fehlerhafte Entwässerung einer an die Martinsburg angrenzenden Bebauung mit durchaus einigem Aufwand nachgegangen ist, u.a durch
Im Ergebnis gab es einen kleineren baulichen Missstand bei der Grundstücksentwässerung, dessen Behebung auch bereits von dem Grundstückseigentümer zugesagt wurde. Der Anwohner wurde fortlaufend über die Ergebnisse informiert, auch durch den damaligen Fachbereichsleiter, Herrn Gerdts.
Der Anwohner hat darüber hinaus eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt, deren Ermittlung keine strafrechtliche Relevanz ergab und den Vorgang zuständigkeitshalber daher an den Fachbereich Umwelt und Klimaschutz übersandt hat.
In Würdigung aller Ergebnisse gibt es aus Sicht des Fachbereiches Umwelt und Klimaschutz über die Beseitigung des o.g. baulichen Missstandes hinaus keinen weiteren Handlungsbedarf.
Zu 1.:
Im Bereich der Martinsburg befinden sich insgesamt drei nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützte Biotope. Es handelt sich um den Quellteich Martinsburg im Norden des Gebietes (Biotop OS-S-87), die Wald- und Tümpelfläche Martinsburg (Biotop OS-S-108) sowie die Quellaustritte am Graben im Süden des Gebietes (Biotop OS-S-109).
Alle drei Biotope wurden im Rahmen der stadtweiten Biotoptypenkartierung (2016) neu erfasst und bewertet. Beeinträchtigungen bestehen vor allem durch Mülleintrag und Trampelpfade und eine sich daraus ergebende Trittbelastung in Teilen des Gebietes. Eine starke Beeinträchtigung oder Gefährdung der geschützten Biotope ist aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde dadurch aber nicht ableitbar.
Unabhängig davon ist natürlich nicht auszuschließen, dass sich die zunehmende Trockenheit langfristig auch auf den Zustand der Biotope nachteilig auswirkt.
Zu 2.:
Das Feuchtbiotop an der Martinsburg ist leider nicht das Einzige, das unter den vergangenen Trockensommern aber auch den Niederschlagsdefiziten in den Wintermonaten gelitten hat.
An einem sehr grundwassernahen Standort wie dem Biotop an der Martinsburg bilden sich diese klimabedingten Grundwasserschwankungen besonders stark ab. Auch durch einen - im Hinblick auf den Niederschlag – annähernd ausgeglichenen Sommer wie in diesem Jahr (2021), können die Defizite nicht ausgeglichen werden, da die Grundwasserneubildung fast ausschließlich in der vegetationsarmen Periode von Oktober bis März stattfindet. In diesem Zeitraum können sich, bei ausgeglichenen Niederschlägen die Grundwasserstände ‚erholen‘.
In den Winterhalbjahren 2017 und 2019 waren deutliche Defizite zu verzeichnen, das Winterhalbjahr 2018 war weitgehend ausgeglichen, 2020 zeigte sich ein leichter Niederschlagsüberschuss, der aber nicht ausreicht, um die vergangenen Jahre zu kompensieren.
Um dies zu bewirken, bedürfte es eines deutlichen Niederschlagsüberschusses im Winterhalbjahr und ausgeglichene Sommerhalbjahre.
Die langjährigen Auswertungen der Niederschlagsdaten haben aber auch ergeben, dass im Dezember 2017 und Januar 2018 deutlich mehr Niederschlag fiel, als im langjährigen Mittel. Im Januar 2018 wurden Fotos von einem Anwohner der Martinsburg übersandt, auf denen zu erkennen ist, dass die Teiche ‚überliefen‘.
Die weitere Entwicklung des Biotops bleibt also abzuwarten.
Zu 3.:
Die Unterhaltung erfolgt durch den Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB). In den letzten Jahren wurde die Unterhaltung bereits von beidseitiger zweimaliger Mahd auf eine halbseitige Mahd im Frühsommer und eine vollständige Mahd im Herbst reduziert. Es wird seitens der Verwaltung in Abstimmung zwischen der Unteren Naturschutzbehörde, dem Osnabrücker ServiceBetrieb und der Unteren Wasserbehörde geprüft, inwiefern eine weitere Reduzierung der Unterhaltung unter Gewährleistung einer ausreichenden hydraulischen Leistungsfähigkeit möglich ist.
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