Anfrage zum Stand der Ausrüstung städtischer Fahrzeuge im Stadtrat am 22.09.2020

22.09.20 –

Anfrage zum Stand der Ausrüstung städtischer Fahrzeuge im Stadtrat am 22.09.2020

Sachverhalt:
Zur Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung.
Für den Osnabrücker Service Betrieb (OSB) und den Eigenbetrieb Immobilien (EB 23):

1. Wie viele Nutzfahrzeuge > 3,5 t werden von der Stadt, dem OSB, der Feuerwehr oder bei den Stadtwerken betrieben und wie viele davon sind mit Abbiegeassistenten ausgerüstet?

Im Fuhrpark des OSB befinden sich zurzeit 53 Lkw über 3,5 t, davon 28 Müllfahrzeuge sowie weiteren Lkw mit Hakenlift, Lkw-Kipper mit Ladekran etc.. Zusätzlich verfügt der EB 23 über einen Lkw mit 7,49 t.
Aktuell sind 17 Lkw mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet. Durch die Umsetzung einer Fördermaßnahme werden derzeit bei weiteren 10 vorhandenen Lkw Abbiegeassistenzsysteme in der eigenen Werkstatt nachgerüstet. Ein weiterer Lkw (Ersatzbeschaffung) wird noch dieses Jahr mit Abbiegeassistent geliefert. Nach der Lieferung und dem Einbau sind 28 LKW beim OSB, vornehmlich Müllfahrzeuge und Lkw mit
Hakenlift, mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet.
Grundsätzlich verfügen mittlerweile alle Lkw des OSB (ebenso auch die Kehrmaschinen) ergänzend über ein Kamerasystem zur Rückraumüberwachung. Die Müllfahrzeuge und Lkw mit Hakenlift sind zusätzlich mit einer Radspurausleuchtung zu besseren Ausleuchtung der Seitenbereiche ausgerüstet.

2. Wann sollen die Fahrzeuge > 3,5 t, die bisher nicht nachgerüstet waren, nachgerüstet werden?

In den kommenden fünf Jahren sind weitere 22 Lkw-Ersatzbeschaffung > 3,5 t inklusive Abbiegeassistenten geplant. Unter Berücksichtigung von 4 weiteren beabsichtigten Nachrüstungen älterer Fahrzeuge bei einer nächsten Fördermaßnahme sind voraussichtlich in 2025 alle Lkw des OSB und des EB 23 mit einem Abbiegeassistenzsystem ausgestattet.

3. Werden alle neu beschafften Fahrzeuge > 3,5 t mit Abbiegeassistenten ausgerüstet, wenn nein, warum nicht?

Seit Ende 2018 werden alle Lkw-Ersatzbeschaffungen mit einem visuellen und akustischen Abbiegeassistenten ausgeschrieben. Ergänzend werden auch die Kleintransporter und Kommunalfahrzeuge / Geräteträger des OSB bis 3,5 t, wenn möglich, bei der Ersatzbeschaffung mit Abbiegeassistenten oder alternativ mit 360 Grad-Kamerasystemen ausgeschrieben.

Für die Stadtwerke Osnabrück AG:
1. Wie viele Nutzfahrzeuge > 3,5 t werden von der Stadt, dem OSB, der Feuerwehr oder bei den Stadtwerken betrieben und wie viele davon sind mit Abbiegeassistenten ausgerüstet?

Mit Datum vom 18.09.2020 werden bei den Stadtwerken Osnabrück
36 Nutzfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t eingesetzt
26 Fahrzeuge 3,5 bis 7,5 t
10 Fahrzeuge > 7,5 t

2. Wann sollen die Fahrzeuge > 3,5 t, die bisher nicht nachgerüstet waren, nachgerüstet werden?

Differenzierte Betrachtung Fahrzeuge 3,5 – 7,49 t und Fahrzeuge über 7,49 t:
2.1. Fahrzeuge > 7,49 Tonnen
Als Teilnehmer im Osnabrücker Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ - Nachrüstung von Abbiegeassistenz-Systemen ab 7,5 Tonnen – sind von den 10 vorhandenen Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t (Kanalreiniger, Arbeitsmaschinen und selbstfahrende Arbeitsmaschinen) bereits 7 Fahrzeuge nachgerüstet worden.
Bei 2 Fahrzeugen (Geräteträger Unimog als selbstfahrende Arbeitsmaschine) ist eine Umrüstung aufgrund der Bauart des Fahrzeuges z.Zt. nicht möglich. Das verbleibende Fahrzeug wird in Kürze neu beschafft, in der Ausschreibung ist die Ausstattung mit Abbiegeassistent enthalten.

2.2. Fahrzeuge 3,5 bis 7,49 t
Für die Nachrüstung der vorhandenen 26 Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 bis 7,5 t wurden in den letzten zwei Jahren mehrfach Gespräche mit Unternehmen geführt, welche kamera- bzw. radarbasierende Abbiegeassistenten entwickeln oder vertreiben.
Bei den ersten verbauten Lösungen ergaben sich technische Schwierigkeiten und Ausfälle, so dass die Produkte zur Nachrüstung beobachtet werden und lediglich 3 Fahrzeuge derzeit ausgestattet sind.
Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich durch den Verbau weiterer benötigter Bildschirme im Armaturenbrettbereich. Diese befinden sich häufig im Sichtbereich des Fahrers und behindern ihn dadurch.

3. Werden alle neu beschafften Fahrzeuge > 3,5 t mit Abbiegeassistenten ausgerüstet, wenn nein, warum nicht?

Bei der Konfiguration der zu beschaffenden Fahrzeuge über 7,5 t werden zugelassene Abbiegeassistenzsysteme mit ausgeschrieben.
Bei Fahrzeugen bis 7,5 t werden vergleichbare und auch schon bestellbare Systeme beschafft. Beispiel der Bezeichnungen hierfür: Flankenschutzassistent (MAN e-TGE oder VW Crafter).
Ergänzt werden die Beschaffung durch z.B. Rückfahrkamera und Ausparkhilfesystemen, um den querenden Verkehr (Fußgänger, Fahrradfahrer usw.) beim Ausparken und Rückwärtsfahren zu erkennen.

Ergänzung für den Busbereich:
Es werden insgesamt 49 batterieelektrische Gelenkbusse vom Typ VDL Citea SLFA-181 Electric ab Werk vom Hersteller mit einem serienreifen Abbiegeassistenzsystem ausgestattet.
Bewährt sich das System im täglichen Betrieb, dann sollen auch die 13 E-Gelenkbusse des ersten Bestelloses, die bereits seit März 2019 die MetroBus-Linie M1 bedienen, mit dem gleichen Abbiegeassistenzsystem nachgerüstet werden. Für die Dieselbusse wären hingegen Nachrüstsätze erforderlich, deren Wirksamkeit derzeit noch nicht vollends geklärt ist. Zudem steht im Rahmen des Systemwechsels von dieselbetriebenen auf
batterieelektrische Fahrzeuge ein Flottenaustausch an bzw. der ist in vollem Gange. Für jeden angeschafften E-Gelenkbus wird ein älterer Dieselbus die Stadtwerkeflotte verlassen.
Von daher ist es zielführender, das System in den neuen E-Gelenkbussen ab Werk einzubauen, anstatt Dieselbusse, die nun nach und nach außer Betrieb gehen, mit noch
nicht ausgereiften Nachrüstsätzen auszustatten.