21.10.25 –
Beschluss:
Der Rat der Stadt Osnabrück unterstützt vollumfänglich die Initiative der WFO, privater Unternehmen und weiterer Akteure zur Verbesserung der Wohnsituation von Auszubildenen in der Stadt Osnabrück. Die Verwaltung wird beauftragt, dass Projekt auf allen Ebenen zu unterstützen und bestmöglich zum Erfolg zu führen. In einem umfassenden Ansatz wird dabei die Wohn-, Ausbildungs- und Lebenssituation von Auszubildenden in den Blick genommen und möglichst nachhaltig verbessert. Dazu wird die Stadtverwaltung beauftragt:
Sachverhalt:
Osnabrück braucht bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende. Viele junge Menschen stehen vor der Herausforderung, mit einer geringen Ausbildungsvergütung auf einem angespannten Wohnungsmarkt eine Unterkunft zu finden. Die Folge sind lange Pendelwege oder die Entscheidung gegen eine Ausbildung in Osnabrück. Damit gehen dem regionalen Arbeitsmarkt dringend benötigte Fachkräfte verloren.
Das geplante Projekt kann hier eine entscheidende Lücke schließen: Ein „Azubi-Werk“ oder eine vergleichbare Struktur bietet die Chance, dauerhaft bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen, diesen sozialpädagogisch zu begleiten und ihnen Mitbestimmungsmöglichkeiten zu eröffnen. Erfahrungen aus Städten wie Hamburg oder München zeigen, dass solche Modelle erfolgreich dazu beitragen, Ausbildungsabbrüche zu verhindern, Auszubildenden eine Perspektive in der Stadt zu geben und die Attraktivität des Ausbildungsstandorts zu erhöhen.
Damit dieses Ziel erreicht wird, ist es wichtig, Bezahlbarkeit als verbindliches Leitprinzip festzuschreiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Wohnraum tatsächlich den Bedürfnissen von Auszubildenden entspricht und nicht den allgemeinen Marktmechanismen überlassen bleibt.
Ebenso zentral ist die dauerhafte Mitbestimmung von Auszubildenden. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind unverzichtbar, um das Projekt praxisnah, gerecht und generationengerecht zu gestalten. Eine frühzeitige und langfristige Einbindung — etwa über Bewohner:innenräte oder bestehende Jugendvertretungsstrukturen — stärkt nicht nur die demokratische Teilhabe, sondern auch die Identifikation junger Menschen mit dem Projekt.
Mit dem vorliegenden Antrag setzt die Stadt Osnabrück ein deutliches Signal: Wer die Ausbildung junger Menschen stärken will, muss ihnen auch ein Zuhause in der Stadt bieten – bezahlbar, mitgestaltbar und zukunftsorientiert.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich gegen die CDU-Fraktion, die Gruppe FDP/UWG und Einzelratsmitglied Garder bei Enthaltung der Oberbürgermeisterin angenommen.
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