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17.04.24 –
Die Mehrheitsgruppe von GRÜNEN, SPD und Volt im Osnabrücker Rat wollen die Wirtschaft als wesentlichen Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Stadtgesellschaft stärker ins Zentrum von Entscheidungen auf kommunaler Ebene rücken. Dafür bringen sie zur Ratssitzung am 23. April eine entsprechende Initiative ein.
„Angesichts der Herausforderungen, vor denen Industrie und Wirtschaft, Handel und Dienstleistung bei der Transformation hin zur Klimaneutralität stehen, muss auch unsere lokale Wirtschaftspolitik Antworten auf diese Anforderungen finden. Kommunalpolitische Weichenstellungen von heute müssen Osnabrück als Wirtschaftsstandort von morgen im Blick haben“, sind sich die finanzpolitischen Sprecher Heiko Panzer (SPD) und Michael Hagedorn (GRÜNE) einig.
Mit dem demographischen Wandel, darunter fallen die Stichworte „Fachkräftemangel“ und „Nachfolgesorgen“, seien weitere Herausforderungen verbunden, die die Wirtschaft genauso wie das Handwerk zum Wandel antrieben.
Seit einigen Jahren habe sich die Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) von einer weitgehend als Flächenvermittlerin tätigen Institution zu einer modernen, agilen Beratungsinstitution für die Osnabrücker Wirtschaft sowie für Startups weiterentwickelt. Dies gelte es zu nutzen. Agilität meine dabei eine zielgerichtete Dienstleistung, die den schnellen Nutzen für die Akteur:innen und deren Bedürfnisse in dem Mittelpunkt stelle.
„Unter den Einflüssen von steigenden Kosten, Personalmangel und der Endlichkeit von Flächenverfügbarkeit müssen wir weiter Gestaltungskraft entwickeln, um Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in der Stadt zu halten“, erläutert Michael Hagedorn den Grund für den Vorstoß.
„Um beispielsweise die Auswirkungen durch das sich verringernde Flächenangebot für Industrie- und Gewerbeansiedlungen in Osnabrück zu kompensieren, werden Strategien zur aktiven Unterstützung der nachhaltigen Transformation von Gewerbe und Industrie benötigt“, führt Heiko Panzer einen der Schwerpunkte aus.
Das Ziel aller Anstrengungen müsse sein, Abwanderungen aufgrund von fehlenden Entwicklungs-möglichkeiten in der Stadt zu vermeiden, sowie Chancen und Potentiale in der Um- und Ausnutzung von Flächen- und Gebäudestrukturen zu sichern und Leerstände zu reaktivieren. Hierzu biete sich an, Gewerbegebiete abschnittsweise zu untersuchen und Optimierungspotenziale darzustellen.
Vorgesehen sei zudem, dass die regelmäßig im WFO-Aufsichtsrat dargestellten Kennzahlen zum Wirtschaftsstandort Osnabrück künftig mindestens einmal pro Jahr im Finanzausschuss in einem kompakten Bericht dargestellt würden. Wichtige Kennzahlen seien dabei: die Nachfrage nach Flächen, Gebäuden und Infrastruktur, Abwanderungsbewegungen, die Nutzung von Fördermitteln, wesentliche Arbeitsmarktzahlen, die Verfügbarkeit von Fachpersonal sowie Fragen der Nachfolge. Weitere Themen sollten die Entwicklung des Kreditgeschäftes sowie Aktivitäten der Förder- und Gründungsberatung sein.
„Die Bedürfnisse von Wirtschaft, Handwerk und Dienstleistung müssen auch im Sinne einer notwendigen Transformation hin zu klimafreundlichem Wirtschaften und der Erreichung der Klimaziele noch stärker mit den übrigen kommunalpolitischen Zielen koordiniert werden. Nur wenn beide Seiten über die Abhängigkeiten ihres Wirkens vollumfänglich Kenntnis haben, gelingt ein zielgerichtetes Handeln“, so die beiden fachpolitischen Sprecher abschließend.
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