Stadt muss sich auf Kita-Öffnung vorbereiten. GRÜNE: „Jetzt sind praktische Lösungen gefragt“

08.06.20 –

Die Corona-bedingte Kita-Schließung geht in Osnabrück in die 13. Woche. Die Notbetreuung steht nur für einzelne Kinder und nur mit einem eingeschränkten Angebot zur Verfügung. Dies sorgt in vielen Familien für einen hohen Druck. Vor diesem Hintergrund begrüßt die GRÜNE Ratsfraktion die Pläne der Landesregierung, ab dem 22. Juni 2020 einen eingeschränkten Regelbetrieb aufzunehmen und schrittweise zu einer Öffnung für alle Kinder zu kommen. „Viele Eltern wissen nicht mehr, wie sie Kinderbetreuung und Berufstätigkeit unter einen Hut bringen sollen. Der Urlaub ist aufgebraucht, die Überstunden abgebaut; Home-Office und Kinderbetreuung, das geht nicht zusammen. Zudem gibt es Hinweise auf einen Anstieg häuslicher Gewalt, aber wir sehen diese Kinder gar nicht mehr“, befürchtet der Fraktionsvorsitzende, Volker Bajus. Und der jugendpolitische Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, Thomas Klein, ergänzt: „Bei allen Problemen, die ein Betrieb vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Corona-Zeiten mit sich bringt, das Wohl der Kinder und ihrer Familien sollte uns so wichtig sein, dass wir zumindest versuchen sollten, ein Maximum an Betreuung zu gewährleisten.“.

Aus Sicht der GRÜNEN müsse sich die Stadt jetzt gemeinsam mit den freien Trägern auf diese weitere Krippen- und Kita-Öffnung vorbereiten. „Uns ist bewusst, dass sich viele Erzieherinnen und Erzieher Sorgen um ihre Gesundheit machen. Wir wissen, dass die Abstandsregeln in der Kita nicht zu gewährleisten sind und dass wir einen erheblichen Mangel an räumlichen und personellen Kapazitäten haben. Das darf uns aber nicht davon abhalten, jetzt schnell nach tragfähigen Lösungen zu suchen“, erläutert Klein und ergänzt, dass Kinder keine stärkeren Überträger seien, wahrscheinlich sogar geringere.

Die GRÜNEN verweisen darauf, dass unter anderem die Sporthallen und andere außerschulische Lernstandorte derzeit leer stehen. Auch viele Studierende aus dem pädagogischen Bereich wären auf Jobsuche, weil zum Beispiel Arbeitsangebote aus der Gastronomie weggefallen sind. Auch würden inzwischen erhebliche Testkapazitäten nicht genutzt, die man zum präventiven Testen des Personals nutzen könnte. „Wir sollten dringend prüfen, wie wir dieses Potential nutzen können. Das sind wir den Kitas, den Mitarbeitenden und den Kindern schuldig. Die Stadt sollte bereit sein, dafür auch die Mehrkosten zu übernehmen. Jetzt ist die Zeit für praktische Lösungen und nicht für Bedenken“, so Bajus.

Dringenden Handlungsbedarf sieht die GRÜNE Ratsfraktion auch bei der kostenlosen Mittagsmahlzeit, auf die viele Kinder in Osnabrück derzeit verzichten müssen. „Finanzschwache Familien, die Hartz 4 beziehen, haben bislang in der Corona-Krise nicht eine zusätzliche Unterstützung erhalten - obwohl viele Lebensmittel teurer geworden sind und die Mittagsverpflegung ausgefallen ist. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um diesen Familien zu helfen und die Kinder anständig zu versorgen. Hier ist die Verwaltung herausgefordert, Angebote, z.B. in Form von Essenspaketen zu machen. Caterer dafür stünden bereit“, so die GRÜNEN.

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Kinder, Jugend, Familie | Pressemitteilung

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