Verkehrswende und Verkehrssicherheit fängt bei den Kleinsten an. GRÜNE: „Deutschlands erste autofreie Kita planen“

29.06.20 –

Angesichts der starken Nachfrage nach Betreuungsplätzen will die Stadt im Stadtteil Sonnenhügel eine neue Kita bauen. Die Anwohner*innen sorgen sich nun wegen der Zunahme des Autoverkehrs, der über eine Wohnstraße abgewickelt werden soll. Die GRÜNE Ratsfraktion greift diese Kritik auf und schlägt vor, an diesem Standort eine „autofreie Kita“ zu planen. „Wie bei allen Schulen und Kitas droht auch hier das Eltern-Taxi-Problem. Die Sorgen der Anwohner*innen sind daher völlig berechtigt. Auch für die Kita-Kinder selber sind Eltern-Taxis eine ernsthafte Bedrohung ihrer Verkehrssicherheit“ erklärt der verkehrspolitische Sprecher Michael Kopatz.

Vor diesem Hintergrund schlagen die GRÜNEN vor, die Verkehrsplanung für das Projekt zu überarbeiten. „Das wäre doch auch eine große Chance. Hier könnte womöglich Deutschlands erste autofreie Kita entstehen“, ergänzt der jugendpolitische Sprecher Thomas Klein.

Aus der Sicht der GRÜNEN sei es geradezu fatal, „wenn wir immer wieder neue Angebote schaffen, die sich auf Alltagsroutinen mit dem Auto ausrichten. Wie soll so die Verkehrswende gelingen, wenn wir es dem Auto immer wieder leicht machen?“, so Kopatz. Für Klein geht es auch um das kinderpolitische Signal: „Die Bedürfnisse und die Sicherheit der Kleinsten müssen ganz oben stehen. Schließlich sind sich Expert*innen aus Pädagogik und Verkehrsplanung einig. Der beste Weg zur Kita ist zu Fuß oder auf dem Rad der Eltern.“.

Die Grünen verweisen darauf, dass über ¾ der Osnabrücker*innen sich weniger Autos in der Stadt wünschten. Jedoch machten im Alltag nur wenige den Anfang und stiegen um. Das Auto sei gewohnte Routine, auf dem Weg zur Arbeit noch an der Kita vorbei. Kopatz: »Wenn die bequemste Möglichkeit das Auto ist, wird es auch genutzt, egal ob vor der Kita ein Verkehrschaos entsteht. Da denkt sich dann jeder: ‚Sollen doch die anderen verzichten! Bei mir geht es (gerade) nicht anders‘. Und weil das so ist, stehen dann demnächst morgens auch im Richthofenweg die Autos Schlange.“.

Die Stadt müsse daher ihr Vorgehen ändern und damit ein klares Angebot machen: Das Eltern-Taxi ist nicht willkommen. „Statt Parkplätze benötigen wir gute Abstellmöglichkeiten für Roller, Kinderräder und Fahrradanhänger. Das ist an vielen Kitas ein Problem. Denn gerade die Anhänger stehen oft bis zur Abholung an der Kita. Nur selten können diese gut, sicher und regenfest abgestellt werden. Die an der Wakhegge derzeit geplanten elf Fahrradstellplätze sind jedenfalls nicht ausreichend.“, beklagt Klein.

Sinnvoll sei es, mit den Eltern der zukünftigen Kita über das Thema offensiv zu reden und entsprechende Selbstverpflichtungen zu vereinbaren. „Wir brauchen ernsthafte Maßnahmen, um den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Die Verkehrswende fängt bei den Kleinsten an.“, so die beiden GRÜNEN abschließend.

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Kinder, Jugend, Familie | Pressemitteilung | Verkehr

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