BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ratsfraktion Osnabrück

„Für ein Osnabrück, das atmet, lacht, tanzt – und lebt“

GRÜNE zum Beschluss der Sommerstraßen

30.04.25 –

Auf Initiative der Grünen im Stadtrat werden im Sommer 2026 erstmals sogenannte Sommerstraßen in Osnabrück ausprobiert. Sommerstraßen sind Straßen, die für ein paar Tage oder Wochen in den Sommermonaten verkehrsberuhigt oder komplett für fahrende und parkende Autos gesperrt werden.

Ihren Ursprung haben die Sommerstraßen in Stockholm, wo die Stadt 2015 erstmals zwei Straßen für eine bestimmte Zeit für den Autoverkehr sperrte und mit Sitzmöbeln, Pflanzen und Kunst gestaltete. Die Stadt München folgte 2019 im Rahmen eines Pilotprojektes, das so erfolgreich war, dass es vor Ort mit bislang über 40 Sommerstraßen nicht nur fortgesetzt, sondern auch erweitert wurde. Diesem Beispiel schlossen sich 2023 in unterschiedlichen Varianten Berlin, Mainz und Saarbrücken an.

Osnabrück braucht Orte, die Menschen zusammenbringen und zumindest temporär weniger Straßen, die sie auseinanderhalten und Schneisen durch Nachbarschaften und Quartiere schlagen. Sommerstraßen können vor allem für dichter besiedelte Stadtbereiche interessant sein, in denen die Bewohner:innen nicht über einen eigenen Garten oder Balkon verfügen. Sie bieten Platz für kleine und große Menschen in der Nachbarschaft, die einander begegnen, statt nur aneinander vorbeizueilen, Raum für spontane Konzerte, Ausstellungen, für Theater unter freiem Himmel, Bühne für junge Künstler:innen und die freie Szene, größere Freiheiten für die Gastronomie mit echter Aufenthaltsqualität und die Möglichkeit zu erleben, wie attraktiv das Zusammenleben ohne Autos sein kann.

Sommerstraßen stärken nicht nur den Zusammenhalt und das Miteinander im Quartier, sondern leisten überdies auch einen Beitrag für ein besseres Stadtklima durch weniger Verkehr, Lärm und schlechte Luft. Ein besonderes Anliegen ist uns, aktiv zu sein gegen die Einsamkeit von Menschen in unserer Stadt. Einsamkeit ist ein stiller Killer, sie erhöht das Risiko für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz, bereits 20 Prozent der Menschen fühlen sich einsam, teils sogar isoliert und ausgeschlossen. Begegnung hingegen schützt. Kultur stärkt. Miteinander heilt. Somit sind Sommerstraßen auch präventive Gesundheitsförderung – lebendig, sichtbar, niedrigschwellig und eine Investition in die soziale Nachhaltigkeit unserer Stadt.

Das Thema ist nicht neu. Der Rat hat die Sommerstraßen eigentlich schon im Februar 2022 einstimmig beschlossen. Passiert ist bislang nichts, weshalb wir mit dem erneuten Beschluss jetzt Tempo in die Sache bringen wollen. Dazu braucht es Mut, Entschlossenheit, aber auch Kreativität. Die Rolle der Stadt ist so einfach wie klar: Sie soll Ermöglicherin sein und die organisatorischen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass interessierte Bürger:innen die Sommerstraßen nach ihren Ideen und Interessen gestalten und nutzen können.

Die Beteiligung und das Engagement der Anwohnenden – und zwar von Beginn an – sind das Herzstück der Sommerstraßen. Vereine, Initiativen, Kirchengemeinden und engagierte Bürger:innen aus dem Stadtteil können Angebote für die Straßen entwickeln. Im Idealfall übernimmt die Straßen- oder Quartiersgemeinschaft die weitere Koordination. Zuvor sollten Interessent:innen die Möglichkeit bekommen, sich im Zuge eines einfachen Antragsverfahrens für eine Sommerstraße in ihrer Umgebung zu bewerben. Für den Sommer 2026 wird dann von der Stadt entschieden, an welchen drei Standorten die Sommersstraßen dann erstmals erprobt werden. Für Menschen statt Blech, für Kultur statt Stillstand, für Begegnung statt Isolation. Für ein Osnabrück, das atmet, lacht, tanzt – und lebt.

Zum Ratsantrag "Mehr Platz für Menschen, Begegnung und Miteinander - Sommerstraßen in Osnabrück" geht es hier

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