30.03.15 –

Die Osnabrücker GRÜNEN sehen sich in ihrer Forderung nach deutlichen Angebotsverbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch die Äußerungen des bekannten Verkehrsgeographen Professor Dr. Jürgen Deiters bestätigt. „Wir warten ebenso ungeduldig darauf, dass den Ratsbeschlüssen jetzt Taten folgen. Wir sind der städtischen Lebensqualität und dem Klimaschutz verpflichtet", erklären Jens Meier, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und der umweltpolitische Sprecher, Volker Bajus. Jahrzehntelange autogerechte Stadtentwicklung, ließe sich allerdings nicht innerhalb weniger Monate verändern.

Der Rat hatte sich mit dem Masterplan Mobilität darauf verständigt, den Anteil des ÖPNV am Stadtverkehr auf knapp 20 Prozent zu steigern. Außerdem hat sich die Stadt mit dem Masterplan Klimaschutz auf den Weg gemacht, bis 2050 die Emission von Treibhausgasen auf Null zu bringen. „Das geht nur, wenn der sogenannte Umweltverbund aus Fuß, Rad und ÖPNV konsequent Vorfahrt bekommt“, so Bajus. „Der Rat hat daher mit dem Nahverkehrsplan vor einem Jahr unter anderem ein grundlegendes Busbeschleunigungsprogramm beschlossen. Dies müssen wir nun umsetzen. Neben Ampelvorrangschaltungen sehen wir in der Ausweisung von Busvorzugstrassen zum Beispiel auf der Bramscher Straße oder der Meller Straße eine gute Option. Punktuell müssen auch Straßen- und Kreuzungsumbaumaßnahmen angegangen werden. Da sind wir ganz bei Professor Deiters“, so Meier, der als Geograph selber Student bei Deiters war.

Nach Ansicht der GRÜNEN führe eine Busbeschleunigung auch zu Kostenreduzierungen auf den vorhandenen Linien. „Schnellere Busse, weniger Fahrzeuge und weniger Personal. Diese Gewinne sollten möglichst im System für weitere Angebotsverbesserungen verbleiben“, so Meier. Das allein werde aber zur Finanzierung des notwendigen Ausbaus im ÖPNV nicht ausreichen. „Professor Deiters Feststellung, es ermangele nicht an Geld, verwundert angesichts des Schuldenbergs der Stadt schon etwas. Es bleibt eine Aufgabe, weitere Möglichkeiten der ÖPNV-Finanzierung zu prüfen“, so Meier weiter. Unterstützung für eine Angebotsoffensive erwarten die GRÜNEN vom Land „Wir wollen verstärkt Elektrofahrzeuge im Einsatz sehen. Diese sind leiser und komfortabler. Das Verkehrsministerium in Hannover überarbeitet gerade seine Förderrichtlinie für die Fahrzeugbeschaffung. Nach meinen Informationen sollen zukünftig auch Elektrofahrzeuge gefördert werden“, so Bajus, der Osnabrück auch als Landtagsabgeordneter vertritt.

Für die GRÜNEN ist der ÖPNV-Ausbau aber mehr als nur Busverkehr. „Wir brauchen noch mehr Verknüpfungen von Schiene, Bus und Carsharing und perspektivisch auch Pedelecs und Fahrräder. Die Umsetzung des OS-Bahn Konzepts mit weiteren Bahnhalten und Streckenreaktivierungen ist von großer Bedeutung für die regionalen Verkehre. Die Stadt der Zukunft ist hochmobil, aber auf der Basis flexibler, intelligenter miteinander verknüpfter ÖPNV-Angebote, die elektrisch motorisiert sind. Positiver Nebeneffekt: Weniger Lärm und Abgase und mehr Fläche für die Menschen“, so die beiden GRÜNEN abschließend.