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01.08.18 –
Ein bislang unbebautes Waldstück zwischen Stichkanal und Hase droht zum politischen Streitpunkt zu werden. Den aktuellen Planungen das 1,6 ha große Gebiet am Haseuferweg, südlich der Brückenstraße, für die Nutzung durch ein örtliches Bauunternehmen abzuholzen, stehen die GRÜNEN kritisch gegenüber. „Es handelt sich um für den Naturschutz wertvolles Biotop. Wie ein aktuelles Gutachten bestätigt, finden sich hier viele, teilweise seltene und gefährdete Vogelarten. Wir sollten daher alle Möglichkeiten nutzen, damit der Wald nicht vernichtet wird. Zumal auch der beliebte Haseuferweg direkt daran entlangführt“, fordern der Fraktionsvorsitzende, Michael Hagedorn, und der umweltpolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, Volker Bajus.
Stattdessen fordern die GRÜNEN alternative Flächen zur Verfügung zu stellen. „Dass die Firma eine Ausweichfläche braucht, ist nachvollziehbar. Aber statt dem Waldgebiet muss die Verwaltung andere Flächen zur Verfügung stellen. Unseres Wissens, gibt es in der Nähe, zum Beispiel am Fürstenauer Weg, sinnvolle Alternativen. Es kann nicht sein, dass hier Umwelt und Wirtschaft gegeneinander ausspielt werden“, so Bajus.
Kompliziert stellt sich die baurechtliche Situation dar. Die Fläche war Ende der Siebziger Jahre als Erweiterungsfläche für das benachbarte Klärwerk vorgesehen und dafür planungsrechtlich als Industriefläche ausgewiesen. Das Klärwerk habe aber nach Auskunft der Verwaltung keinen Bedarf mehr. „Ich sehe daher keinen Grund, dass der veralteten planungsrechtlichen Festsetzung quasi automatisch eine wirtschaftliche Nutzung folgen muss“, erklärt Hagedorn.
Die GRÜNEN befürchten, dass innerhalb der Verwaltung wegen der finanztechnischen Aspekte Druck gemacht wird. In den Büchern stehe die Fläche aufgrund ihrer Geschichte nämlich als Nutzfläche. „Aus Umweltsicht hätte die Fläche ja eigentlich gar nicht angeboten werden dürfen. Denn als Biotop ist sie zu wertvoll für den Naturhaushalt. Das gilt aber nicht für die betriebswirtschaftliche Bilanz der Stadt. Diesem Verwertungsdruck sollten wir uns aber nicht beugen. Zumal auch die Abholzung vollständig, also mit Steuergeldern, kompensiert werden müsste“, erläutert Hagedorn.
Zudem drohe auch der Haseuferweg an Qualität zu verlieren. „Wir haben viel Geld in den Ausbau des Haseuferwegs gesteckt. Der wird von den Osnabrückerinnen und Osnabrücker super angenommen und ist sehr beliebt. Direkt daneben jetzt ohne Not eine lärmende, staubproduzierende Bodenaufbereitungsanlage zu bauen, ist keine gute Idee“, ergänzt Bajus.
- Sachstndsbericht der Verwaltung vom 31.05.2018: https://ris.osnabrueck.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011060
- Ökologisches Fachgutachten (vgl. Anlage)
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Arbeit, Wirtschaft | Natur und Umwelt | Pressemitteilung | Stadtentwicklung
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