Menü
03.09.20 –
Anfrage im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am 03.09.2020
Sachverhalt:
Die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird von der Verwaltung folgendermaßen beantwortet:
1. Am 12.12.2019 hat die Verwaltung mit einer Mitteilungsvorlage den Prüfauftrag „Osnabrück aktiv für den Artenschutz“ beantwortet. Was hat sich seitdem getan? Was kann ergänzt werden?
Das Konzept „Urbaner Freiraum im (Klima-)Wandel“ (VO/2017/1118) sowie das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Produktiv. Nachhaltig. Lebendig - Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt“ der Hochschule Osnabrück als strategische Handlungsgrundlagen zur Sicherung, Pflege und Entwicklung von Grün- und Freiräumen befinden sich weiter in Bearbeitung (Laufzeiten 01.11.2018 bis 31.10.2021).
Neben der inhaltlichen Bearbeitung beider Projekte wurden insbesondere im Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unterschiedliche Informations- und Beteiligungsformate durchgeführt, die Politik, Bürgerinnen und Bürger und Landnutzende einbeziehen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden seitens der Hochschule mit der Stadt als Kooperationspartner Onlineformate angeboten, um die weitere Bearbeitung und den Austausch im Projekt zu gewährleisten. Nach der Sommerpause sind auch wieder Führungen und Begehungen der Grünen Finger geplant. Weitere im Rahmen des Projekts geplante Termine können unter https://gruene-finger.de/kontakt/termine eingesehen werden. Für die Erarbeitung des Konzepts „Urbaner Freiraum im (Klima-)Wandel“ ist am 17.09.2020 eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant. In der Online-Veranstaltung sollen Ziele, Inhalte und erste Analyse-Ergebnisse des Freiraumentwicklungskonzepts vorgestellt werden. Es werden auch Möglichkeiten der aktiven Beteiligung bestehen. Bis Jahresende sollen weitere verwaltungsinterne Workshops
und Workshops mit verschiedenen Stakeholdern/Interessenvertretern folgen.
Als Bestandteil des BienenBündnisses fanden bereits mehrfach Fortbildungen, durchgeführt u.a. von Professoren der Hochschule Osnabrück, für die Stadtgärtner zum Thema ökologische Kriterien bei der Grünflächenpflege statt. Diese Fortbildungsreihe konnte Corona-bedingt in diesem Frühjahr nicht stattfinden, soll aber weiterhin grundsätzlich angeboten werden. Aktuell findet der Aufbau eines Hautflügler Beratungsringes in Verbindung mit der themenbezogenen Profilschärfung des Lernstadtortes „Nackte Mühle“ in Richtung Insektenschutz statt.
Die Wort- und Bildmarke des Osnabrücker BienenBündnisses konnte zwischenzeitlich rechtlich geschützt werden. Ein neuer Flyer zum Osnabrücker BienenBündnis wurde erarbeitet. Veranstaltungen und Exkursionen konnten bisher auf Grund der gegebenen Umstände nicht oder nur in sehr reduzierter Form durchgeführt werden.
2. „Am Raiffeisenplatz in Osnabrück ist ein blühendes Paradies entstanden“ (https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/2059963/am-raiffeisenplatz-in-osnabrueck-ist-ein-bluehendes-paradies-entstanden ). Welche weiteren Erfolge gibt es im Bemühen um Artenschutz und Artenvielfalt sowie im Osnabrücker BienenBündnis?
Analog zu der Blühfläche am Raiffeisenplatz wurden eine Vielzahl von Blühflächen, sowohl auf öffentlichen Flächen als auch auf Privatgrund, angelegt, teilweise in Kooperation mit Schulen wie z.B. der Gesamtschule Schinkel, der Montessori-Schule, der Grundschule Haste oder der Schule an der Jellinghausstraße. Insgesamt wurden bisher rund 111.000 qm (11 ha) mehrjährige Blühflächen, bestehend aus regionalem Saatgut (Osnabrücker Wildblumenmischung), angelegt. Hinzu kommen Blühflächen auf privaten Grundstücken, die u.a. durch den Verkauf der Osnabrücker Wildblumenmischung gefördert wurden. Der Osnabrücker ServiceBetrieb hat allein auf Fahrbahnteilern im Stadtgebiet bislang insgesamt über 10.000 m2 Blühflächen angelegt, die neben der ökologischen Funktion auch optisch eine Aufwertung des Straßenbildes darstellen. Daneben erarbeitet der Osnabrücker ServiceBetrieb aktuell ein integrales Stadtbaumkonzept für Osnabrück, auf dessen Grundlage insbesondere für Neu- und Umplanungen von Straßen Vorgaben erarbeitet werden, die die langfristige Erhaltung des einzelnen Baumes und die Dauerhaftigkeit seiner vielfältigen Funktionen möglichst sicherstellen sollen. Die Stärkung der Vielfalt bzw. der Diversität des Baumbestandes, die eine ausreichende Variabilität für sich ändernde Umweltbedingungen sicherstellt, ist dabei eine zentrale und wichtige Zielsetzung. Neben der angestrebten Erhöhung des Baumanteiles soll das Konzept Maßnahmen enthalten, die zur Verbesserung der Resistenz des vorhandenen Stadtgrüns gegenüber Extremwettern (Hitze, Trockenheit, Sturm) und klimabedingten Krankheiten beitragen.
Grundsätzlich wird seit Jahren seitens des Osnabrücker ServiceBetriebes bei jeder Umplanung und Neugestaltung von öffentlichen Grünflächen, Schulhöfen und Spielplätzen sowie Straßengrün geprüft, inwieweit mehrjährige insektenfördernde Frühjahrsblüher, Blühstauden sowie Sträucher und Bäume verwendet werden können und dies auch nach Möglichkeit auch realisiert. Dies gilt sowohl für Eigenplanungen als auch für die durch den OSB begleiteten externen Planungen im Rahmen von städtebaulichen Vertragsgebieten.
3. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren (Landwirtschaft, Grün- und Straßenunterhaltung, Anwohner*innen, Universität und Hochschule, etc.), wie kann Informations- und Öffentlichkeitsarbeit noch verbessert werden und über welche Ressourcen verfügt die Verwaltung zur Förderung der Biodiversität in Osnabrück?
Derzeit sind neben der Stadt Osnabrück, vertreten durch den Fachbereich Umwelt und Klimaschutz und dem Osnabrücker ServiceBetrieb, acht weitere Akteure im BienenBündnis vertreten. Die Stadtwerke Osnabrück (SWO) sind Anfang des Jahres dem Bündnis neu beigetreten. Auf Grund der Flächenverfügbarkeiten der SWO ergeben sich hierdurch zusätzliche Möglichkeiten, für die Biodiversität im Stadtgebiet aktiv zu werden. Zudem
werden zukünftig über das Servicezentrum der Stadtwerke am Nikolaiort Informationen zum BienenBündnis sowie die Osnabrücker Wildblumenmischung angeboten.
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bündnis-Akteuren verläuft auf einer vertrauensvollen und effektiven Ebene. Es findet ein reger und intensiver Austausch mit den Bürgern und Institutionen statt. Zusätzliche Mittel stehen dem Fachbereich Umwelt und Klimaschutz für das BienenBündnis nicht zur Verfügung. Bisher wurden die Bündnisaktivitäten über Drittmittel finanziert bzw. aus dem laufenden Etat bezahlt.
Im Fachdienst Naturschutz und Landschaftsplanung erfolgt ein Großteil der aufgeführten Aktivitäten neben den Pflichtaufgaben. Hier wäre die Etablierung eines sogenannten Biodiversitätsmanagers sinnvoll. Ähnlich der Aufgaben eines Klimamanagers könnten die genannten Aktivitäten und Initiativen gebündelt sowie sämtliche Bauvorhaben und Eingriffe im Stadtgebiet in besonderer Weise aus Sicht des Artenschutzes betrachtet werden. Auch die fachbezogene Beratung von Institutionen wie z.B. Wohnungsbaugesellschaften oder Versicherungsanstalten könnten dadurch gebündelt werden. Der Kreis Steinfurt etablierte als einer der ersten Kommunen bundesweit eine solche Stelle.
Kategorie
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]