BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ratsfraktion Osnabrück

GRÜNE für Pilotprojekt „Umzug im Quartier“. Umstrittenes Grundstück im Widukindland durch WiO nutzen

09.04.21 –

Nach Auffassung der GRÜNEN Ratsfraktion soll das große Grundstück an der Erdbrinkstraße im Widukindland nicht an Privatpersonen verkauft werden. Die ehemals für einen Spielplatz vorgesehene Fläche biete ideale Voraussetzungen für ein Pilotprojekt „Umzug im Quartier“ durch die Osnabrücker Wohnungsgesellschaft WiO oder die Stadtwerke-Tochter ESOS. „Wir schlagen vor, dass eine der städtischen Gesellschaften das Grundstück erwirbt und dort ein Haus mit mehreren kleineren, barrierefreien und alternsgerechten Wohnungen baut, im Idealfall mit Gästezimmer und Gemeinschaftsräumen. Diese werden an ältere Bewohner*innen des Widukindlandes vermietet, die aus ihrem Einfamilienhaus dorthin umziehen möchten“, beschreibt Anne Kura, GRÜNES Mitglied im Aufsichtsrat der WiO, die Idee.

Das Widukindland sei eine der größten Einfamilienhaussiedlungen in Osnabrück und biete zudem vielfach Baurecht für Nachverdichtung in der 2. Reihe in den zum Teil sehr tiefen Gärten. „Nach dem Auszug der Kinder werden Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken häufig nur von ein- oder zwei Personen bewohnt. Mit zunehmendem Alter fällt es ihnen schwerer, Haus und Hof zu pflegen. Für einen Umzug in eine kleinere Wohnung fehlt oftmals das passende Angebot, erst recht in der Nachbarschaft“, ergänzt Michael Kopatz als Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt.

Die WiO oder gegebenenfalls eine andere Tochtergesellschaft der Stadt könne dieses Angebot schaffen und auch ausprobieren, ob es weitere Hilfsangebote brauche. „Wir können uns vorstellen, zusammen mit privaten Dienstleistern, den älteren Menschen ein Komplettpaket mit Umzug und Hausverkauf anzubieten. In diesem Pilotprojekt können wir dazu Erfahrungen sammeln und es anschließend hoffentlich auch in anderen Stadtteilen anbieten“, führt Anne Kura weiter aus.

Durch den Verkauf der Häuser könnten sich mehr Familien den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Ein Generationenwechsel käme durch die Schaffung eines bislang nicht vorhandenen, attraktiven Angebots in Gang. Wenn zudem die WiO auf einem Grundstück in 2. Reihe das nächste Projekt dieser Art verwirklichen würde, könnte so eine ganze Kette von Eigentumswechseln in Gang gesetzt werden. Statt einer Familie bei einem Direktverkauf, könnten so viele Familien profitieren und viele ältere Bürger*innen in ihrer gewohnten Nachbarschaft selbstständig wohnen bleiben.

Die GRÜNEN äußern Verständnis für die Anwohner, die diese grüne Freifläche gerne erhalten sehen möchten. Für die Quartiersentwicklung seien gemeinschaftlich zu nutzende Freiräume wichtig. Allerdings würden in dem Bereich alle Häuser über eigene Gärten verfügen und weitere Grünflächen ständen zur Verfügung. Insoweit sei die Notwendigkeit für einen sogenannten „Pocket Park“ dort nicht so sehr gegeben, wie in dichter bebauten Stadtteilen. „Das Wohnprojekt für eine ältere Generation kann auf einem kleineren Grundstück verwirklicht werden, da gerade diese Zielgruppe keine großen Gartengrundstücke mehr pflegen möchte. Ein Teil des Geländes kann also für die Nachbarschaft zugänglich und nutzbar bleiben. Vor allem natürlich rund um die geschützten Bäume. Wir möchten dazu gerne auch Ideen der anderen Ratsfraktionen aufnehmen, ein breit getragenes Pilotprojekt kann wegweisend auch für zukünftige Initiativen werden“, so Anne Kura und Michael Kopatz abschließend.

Kategorie

Anne Kura | Michael Kopatz | Pressemitteilung | Stadtentwicklung | Wohnen

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