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01.11.22 –
Sachverhalt:
Das Sanierungsgebiet im Stadtteil Schinkel wurde im Dezember 2018 in das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ aufgenommen. Für die Jahre 2018 bis 2028 steht ein Budget von 15 Millionen Euro zur Verfügung.
Im Rahmen dessen sollen insbesondere Investitionen in städtebauliche Maßnahmen getätigt werden für die Verbesserung der Wohnverhältnisse, des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes. Insgesamt geht es um die städtebauliche Aufwertung des Gebietes und die damit verbundene Steigerung der Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner:innen. Zudem sollen Sicherheit und Umweltfreundlichkeit des Quartiers erhöht werden.
Unter Rückgriff auf einen integrierten Handlungsansatz wurde ein Quartiersmanagement als Schnittstelle zwischen Bewohnerschaft, Verwaltung und weiteren Akteuren eingerichtet. Dieses soll die Eigenkräfte im Stadtteil unterstützen und das Miteinander vor Ort in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren, wie Vereinen und sozialen Einrichtungen, fördern.
Ziel ist es, die Akteure von Ort besser zu vernetzen, bürgerschaftliche Potenziale zu mobilisieren und damit lebendige Nachbarschaften und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Ein zentrales Element ist dafür die Beteiligung und Einbindung der Menschen aus dem Stadtteil, so wie etwa bei Planung und Ausbau des Großspielplatzes Hasepark geschehen oder bei der Aufwertung der Bahnunterführung Thomasburgstraße geplant, die im Integrierten Städtebaulichen städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) als städtebaulicher Missstand und „Angstort“ identifiziert wurde. Darüber hinaus gibt es Initiativen wie die Herausgabe einer Stadtteilzeitung, die Durchführung eines Nachbarschaftsfestes am Jeggener Weg und ein geplanter Wintermarkt an der Ebertallee.
Wir bitten Quartiersmanagement und Verwaltung darzustellen:
In ihrer Mitteilungsvorlagevom 03.11.2022 antwortete die Verwaltung wie folgt:
Zu 1.:
Das Quartiermanagement (QM) ist mit einer Vollzeitstelle die zentrale Vernetzungsinstanz zwischen sozialen Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern sowie der städtischen Verwaltung mit den involvierten Fachbereichen und Referaten. Der Austausch und die Zusammenarbeit des QM mit den Menschen im Stadtteil erfolgt auf verschiedenen Ebenen, die das QM miteinander vernetzt:
a) Zusammenarbeit mit sozialen Akteuren im Stadtteil als „Brücke“ zu den Menschen
b) Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und Migrantenorganisationen im Schinkel
c) Einbindung und Aktivierung nicht organisierter Bürgerinnen und Bürger im Schinkel
Die Einbindung und Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger ist im Integrierten Handlungskonzept (IHK) Schinkel verankert und die einzelnen Maßnahmen werden dort ausführlich beschrieben; sie stellt eine zentrale Aufgabe des QM dar. Auch in Kooperation mit der Verwaltung und den sozialen Akteuren vor Ort sollen Anlässe geschaffen und Zugänge ermöglicht werden. Es gibt nicht DIE Bürgerinnen und Bürger als eine Gruppe, die es einzubinden gilt. Gerade der Stadtteil Schinkel ist durch kulturelle, sprachliche und soziale Vielfalt gekennzeichnet. Das erfordert niedrigschwellige, zielgruppenbezogene und damit differenzierte Vorgehensweisen. Die Corona-Pandemie stellte und stellt hier zusätzlich ein gravierendes Problem für Aktivierung dar, da sich Engagierte stark zurückgezogen haben.
Beispielhaft können folgende Maßnahmen angeführt werden:
Ergänzend hat das Quartiermanagement weitere Aktivierungsmaßnahmen in Kooperation mit weiteren Akteuren im Quartier durchgeführt, die noch nicht im IHK mit aufgenommen wurden; hier eine Auswahl:
Zu 2.:
Die unter 1. aufgeführte Auswahl an umgesetzten und aktiven Maßnahmen zur Aktivierung und Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern werden fortgeführt. Weitere Planungen sind im integrierten Handlungskonzept aufgeführt (s. IHK 2022, S. 15-25).
Die Bürgerbefragung, die Beobachtungen des QM und Rückmeldungen sozialer Akteure machen deutlich, dass grundsätzlich die Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement und damit ein Mitwirkungspotenzial für den Stadtteil besteht. Mit den durchgeführten Aktivierungsmaßahmen haben das QM und die sozialen Akteure die Erfahrung gemacht, dass das klassische ehrenamtliche Engagement in Vereinen, Kirchengemeinden und dauerhaften Initiativen abnimmt. Dies ist aber nicht nur im Schinkel der Fall, sondern ein genereller Trend. Die bisherige Arbeit zeigt, dass eine Aktvierung von Bürgerinnen und Bürgern und bestimmten Zielgruppen eher anlassbezogen erfolgreich ist, also bei Betroffenheit, und eher punktuell oder zeitlich begrenzt stattfindet. Insofern sehen die weiteren Planungen vor, dass bestehende Vereine und Initiativen nach den mit der Corona-Pandemie einhergehenden Herausforderungen nun weiter unterstützt und vernetzt werden sollen. Sie werden als Multiplikator und Zugang des QMs zu Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Dazu eine Auswahl an geplanten Maßnahmen für Vereine, Initiativen und verschiedene Zielgruppen unter den Bürgerinnen und Bürgern:
Der Zugang und die Einbindung von bestimmten Zielgruppen, wie z.B. Menschen mit Migrationshintergrund und Seniorinnen und Senioren wird weiterhin über wichtige Multiplikatoren wie die Familienbegleiterinnen, migrantische Vereine und über Kirchengemeinden erfolgen. Es gibt im Stadtteil bereits Beteiligungs-, Freizeit- und Beratungsangebote, oftmals mangelt es an Information und Kenntnis darüber. Mit diesen Multiplikatoren und ihrer Vernetzung untereinander können Angebote bekannt gemacht und Zugänge ermöglicht werden. Daraus erfolgt eine Aktivierung der Zielgruppen.
Zu 3.:
Sämtliche Planungen für Angebote sozialer Begegnungen sind im IHK Schinkel aufgeführt (s. IHK 2022, S. 15 ff). Zu beachten ist, dass es bereits mit dem Stadtteilfest beim Heinz-Fitschen-Haus, „Schinkel isst bunt“ und dem Familienflohmarkt drei wichtige wirksame, große Veranstaltungen zur Förderung der Begegnungen, Nachbarschaften und Stadtteilkultur gibt, die fortgeführt werden.
Zusätzlich plant das QM gemeinsam mit den sozialen Akteuren kleinräumigere soziale Begegnungsmöglichkeiten, die einen niedrigschwelligen Zugang zum Engagement ermöglichen. Die folgenden Maßnahmen stellen eine Auswahl dar:
Grundsätzliches zur Aktivierung und zum Ehrenamtlichen Engagement in (sozial benachteiligten) Quartieren:
Das QM kann gemeinsam mit der Verwaltung und den sozialen Akteuren die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement verbessern und Anlässe schaffen, sich zu engagieren. Genau dies geschieht mit den aufgeführten Maßnahmen.
Zentral für das ehrenamtliche Engagement sind verschiedene aktive Personen, die sich (auch aus eigenem Interesse) für ein bestimmtes Thema interessieren und einsetzen. Das QM kann diese Personen unterstützen und aktivieren. Eine Förderung des Ehrenamtes im Sinne eines Top-Down-Prozesses von der Verwaltung und dem QM soll daher nicht geleistet werden. Entsprechend hat jeder Stadtteil seine eigenen aktiven ehrenamtlichen Personen und unterschiedliche Themen und Projekte. Daher lassen sich lokale ehrenamtliche kulturelle Projekte nicht 1:1 auf andere Stadtteile übertragen.
Nicht immer ist ehrenamtliches Engagement zur Förderung von Nachbarschaften, Begegnung und Kultur für die breite Öffentlichkeit oder auch für das QM sichtbar oder besitzt eine gewisse Strahlkraft. Ehrenamtliche Besuchsdienste für Seniorinnen und Senioren oder Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche in Gemeinden und Vereinen, die Kleiderkammer, die ehrenamtlichen Einsätze von Familien bei Kita-, Schulveranstaltungen, in Fördervereinen leisten aber einen ebenso wichtigen Beitrag für das alltägliche Miteinander und Begegnungen vor Ort wie bspw. ein Stadtteilfest oder größere kulturelle Veranstaltungen.
Quelle: Integriertes Handlungskonzept Schinkel (IHK) für das Sanierungsgebiet Schinkel (2022)
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