Zukunft der Maiwoche

27.05.08 –

Die Maiwoche 2008 hat in ihrer verlängerten Form und begleitet von hochsommerlichem Wetter Rekordzahlen geschrieben. Die gute Bilanz darf nicht von der Verpflichtung abhalten, dieses wichtigste Stadtfest Osnabrücks kritisch zu hinterfragen und es auch mittelfristig inhaltlich-qualitativ, organisatorisch und finanziell zukunftssicher zu machen. Wir fragen deshalb die Verwaltung:

  1. In welcher Form hat sich die Maiwoche inhaltlich und gesellschaftlich verändert und in welcher Weise hat sich der Arbeitsaufwand der Verwaltung für diese Veranstaltung in den letzten Jahren verändert?
  2. Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, um die Maiwoche als überregional bedeutendes Stadtfest mittel- bis langfristig zu sichern und insbesondere qualitativ auf ein höheres Veranstaltungsniveau zu heben? Welche Kosten schließen sich hier an und welche Möglichkeiten zur Refinanzierung werden gesehen?
  3. Gäbe es ein Modell, um die Maiwoche auf ein einheitliches hohes inhaltliches Niveau zu bringen?

Herr Oberbürgermeister Pistorius beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu 1.:

Die Maiwoche ist in den letzten Jahren in Veranstaltungsgröße und Besucherzahl deutlich gestiegen. In den letzten acht Jahren hat es einen Besucheranstieg von 30 % gegeben. Dem-gegenüber steht eine deutlich angestiegene Zahl von anderen Veranstaltungen im Jahresverlauf. Die Maiwoche definiert sich lokal und regional als traditionelles Stadt- bzw. Volksfest. Überregional ist die Maiwoche als Musikfestival bekannt.

Zukünftig muss verstärkt auf das Programmniveau geachtet werden. Ein Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen wie „EuroCity“ in Münster oder „Bochum total“ muss noch mittelfristig möglich sein. Künftig muss dem gesellschaftlichen Drang, mehr Flächen für Kommunikation zu schaffen, und dem Anspruch einer Familienveranstaltung für die Maiwoche gerechnet werden.

Aufgrund gestiegenen Abstimmungsbedarfs zwischen Verwaltung, Anliegern, Betreibern, Polizei, Feuerwehr etc., ist der organisatorische Aufwand eindeutig gestiegen. Der zwischen der Stadt und der OMT geschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag für die Durchführung der Maiwoche ist acht Jahre alt und galt damals, lediglich den Rahmen der Bewerbung und der Programmgestaltung am Marktplatz abzustecken. Die verschiedenen vertraglichen Kon-struktionen haben hohen Abstimmungsbedarf mit den anderen Flächenbetreibern. Der Arbeitsaufwand hat sich in den letzten fünf Jahren etwa verdoppelt.

Zu 2.:

Die Maiwoche organisiert sich mit sechs verschiedenen Betreibern auf sieben verschiedenen Flächen. Lediglich auf dem Marktplatz und dem Domvorplatz ist die Stadt Osnabrück offiziell Veranstalter. Der Gestaltungsspielraum und Einfluss der Stadt Osnabrück auf den anderen Flächen in Punkto Optik, Programm, Sponsoring und Kostenbeteiligung gilt es zu optimieren. Aufgrund der verschiedenen Ansprechpartner auf den unterschiedlichen Flächen ist auch eine ganzzeitliche Vermarktung der Maiwoche als „Paket“ eher schwierig, bei einer Optimierung aber auch als Chance zu sehen.

Eine entscheidende Möglichkeit wäre, die Maiwoche in ihrer inhaltlichen Gestaltung und organisatorischen Verantwortung näher an die Verwaltung zu gliedern und die offiziellen städtischen Flächen von Marktplatz und Domvorplatz auf die restlichen Flächen zu erweitern. Der Einfluss würde immens steigen, auch wenn man dann wieder mit den „alten“ Betreibern zusammenarbeiten würde.

Zu 3.:

Ziel ist es, den Einfluss auf Betreiber und die damit verbundenen Flächen zu maximieren, um eine inhaltliche und organisatorische Optimierung zu erlangen. Es müsste ein Konstrukt gewählt werden, welches auch in der Lage sein muss, als „Profit- Center“ auf dem Markt zu agieren.

Herr Oberbürgermeister Pistorius fügt mündlich an, dass seit geraumer Zeit Gespräche innerhalb der Verwaltung zu diesem Thema geführt werden. Der bisherige Erfolg der Maiwoche werde anerkannt; gleichzeitig werde jedoch die Kritik am Musikprogramm aufgenommen und auch angesichts der demografischen Entwicklung Überlegungen angestellt werden müssen, wie eine Weiterentwicklung aussehen könne. Dabei seien sowohl inhaltliche Fragen als auch die Fragen der finanziellen Ausstattung und der Organisationsform zu klären.

Auf Nachfrage von Herrn Hagedorn legt Herr Oberbürgermeister Pistorius dar, dass über die Ergebnisse der verwaltungsinternen Gespräche zunächst der Kulturausschuss informiert werden sollte bzw. im Vorfeld der Aufsichtsrat der OMT. Anschließend an den verwaltungsinternen Klärungsprozess sei die rechtliche Situation zu überprüfen, da einerseits vertragliche Absprachen bzw. andererseits gewohnheitsrechtliche Ansprüche bestehen.

Beratungsverlauf:

Herr Hagedorn legt dar, dass an der Beantwortung durch die Verwaltung deutlich werde, dass auch hier ein gewisser Handlungsbedarf gesehen werde.

 

Medien

Kategorie

Anfrage | Stadtmarketing

GRÜNE Ratspost

Newsletter abonnieren:

Anmeldung Newsletter

Anmeldung Newsletter

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>