05.06.25 –
Sachverhalt:
Wir bitten um die Beantwortung folgender Fragen:
In ihrer Mitteilungsvorlage vom 16.06.2025 antwortete die Verwaltung wie folgt:
Zu 1.:
Derzeit ist der Kauf von Bustickets im Verkehrsgebiet der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) über die digitalen Vertriebskanäle der Deutschen Bahn (DB Navigator, bahn.de) nicht möglich. Dieses Vorgehen beruht auf mehreren fachlichen Erwägungen:
Bereits im Jahr 2016 wurde im Rahmen eines regionalen Digitalisierungskonzepts die Einführung eines eigenen digitalen Ticketing-Systems für Stadt und Landkreis Osnabrück beschlossen. Seit 2017 steht im Stadtgebiet Osnabrück das HandyTicket zur Verfügung, 2021 erfolgte die Ausweitung auf das gesamte VOS-Gebiet. Über die App „VOSpilot“ können seither sämtliche gängigen Ticketarten – vom Kurzstrecken- bis zum Monatsticket – digital erworben werden. Im Stadtgebiet gelten dabei vergünstigte Preise für digitale Tickets, um einen Anreiz zur Nutzung dieser Vertriebsform zu schaffen.
Die Entscheidung für eine regionale Lösung wurde bewusst getroffen, um die Kundenschnittstelle in der Region zu halten und personenbezogene Daten nicht in überregionale Konzernsysteme abzugeben. Gleichzeitig wurde mit meinmobiportal.de eine regionale, multimodale Single-Sign-on-Plattform etabliert, die im Stadtgebiet neben dem ÖPNV auch Carsharing (Stadtteilauto) und Fahrradabstellsysteme (rad-bar) integriert, für den Landkreis ergänzt um die Fahrradabstellsysteme (Meine Mobistation) und den On-Demand-Verkehr (Lütti). Alle Mobilitätsbausteine in Stadt und Landkreis Osnabrück sind somit aus einer Hand zugänglich.
Vor diesem Hintergrund wurde bislang auf eine Anbindung an DB-Plattformen verzichtet. Ziel war und ist es, die digitale Mobilitätskompetenz in der Region zu stärken und multimodale Entwicklungen lokal zu steuern.
Für Bahnreisende besteht durch die „City-Option“ bei vielen DB-Fahrscheinen bereits heute ein integrierter Zugang zum städtischen Busverkehr. Auch das Deutschlandticket ermöglicht eine nahtlose Weiterfahrt mit dem ÖPNV ab dem Bahnhof Osnabrück.
Gleichwohl kann – vor dem Hintergrund bundesweiter Bestrebungen zur Tarif- und Vertriebsintegration – eine zukünftige Erweiterung des Ticketvertriebs über DB-Kanäle geprüft werden. Voraussetzung sollte hierbei bleiben, dass regionale Anforderungen wie Kundennähe, Datensouveränität und multimodale Integration gewahrt bleiben.
Zu 2.:
Eine technische Integration des VOS-Ticketangebots in die Vertriebssysteme der Deutschen Bahn ist grundsätzlich möglich, würde jedoch mit personellem, organisatorischem und finanziellem Aufwand einhergehen. Dazu zählen u. a.:
Eine konkrete Kostenkalkulation sowie ein belastbarer Zeitplan für eine mögliche Umsetzung liegen derzeit nicht vor.
Zu 3.:
Mit der Einführung der YANiQ-App setzt die VOS auf ein bundesweit etabliertes Ticketing-Konzept nach dem Prinzip „Check-in / Be-out“ (CiBo). Das System wird in vergleichbarer Form unter anderem eingesetzt in:
YANiQ wurde im Stadtgebiet Osnabrück 2020 eingeführt, insbesondere zur Ermöglichung kontaktloser Ticketkäufe während der Corona-Pandemie. Durch ein Bundesförderprojekt konnte die Ausweitung auf das gesamte VOS-Gebiet Ende 2024 abgeschlossen werden. Seit Anfang 2025 steht das System damit flächendeckend zur Verfügung. In den letzten 12 Monaten sind 17.000 Tickets über das YANiQ-System ausgegeben worden. YANiQ ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern eine einfache Fahrtaufnahme per App mit automatischer Bestpreisabrechnung – bis hin zum WochenTicket. Ein entscheidender Vorteil gegenüber klassischen Tap-In/Tap-Out-Systemen: Der Ausstieg muss nicht aktiv am Validator im Bus bestätigt werden. Die App erkennt das Verlassen des Fahrzeugs automatisch, wodurch die Standzeiten an Haltestellen reduziert werden.
Parallel prüft SWO Mobil derzeit, inwieweit ein ergänzendes Tap-System zur weiteren Reduktion von Bargeldzahlungen im Bus beitragen kann. Technische Konzeptvarianten und belastbare Kostenkalkulationen können so kurzfristig nicht erstellt werden und liegen somit nicht vor.
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