Umzug im Quartier - Pilotprojekt für den Osnabrücker Wohnungsmarkt

Umzug im Quartier - Pilotprojekt für den Osnabrücker Wohnungsmarkt / Antrag der Gruppe Grüne/SPD/Volt in der Ratssitzung am 07.11.2023

03.11.23 –

Beschluss:

Der Rat der Stadt Osnabrück beschließt ein Pilotprojekt „Umzug im Quartier“ und beauftragt die Verwaltung,

  1. Quartiere mit vornehmlich Einfamilien-, Zweifamilien- und Doppelhausbestand zu ermitteln, die gute Voraussetzungen dafür bieten, dass Bürger:innen das Angebot eines Umzugs aus einer zu groß gewordenen Wohneinheit in eine nahgelegene, möglichen alters- oder veränderten Lebensumständen gerechten Wohnung annehmen könnten.
  2. in den geeigneten Quartieren Grundstücke zu identifizieren, die für die Errichtung eines Wohnprojekts „Umzug im Quartier“ infrage kommen und zugleich Bestandsimmobilien zu suchen, die für einen Umbau nutzbar sein könnten.
  3. bei der Untersuchung von Quartieren am Stadtrand Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit zu prüfen.
  4. mit Grundstücks- und Immobilieneigentümer:innen, Projektentwickler:innen sowie Partnern der Wohnungswirtschaft und Sozialverbände Gespräche zur Umsetzung des Projekts zu führen.
  5. den Fachausschüssen auf Grundlage der Beschlusspunkte 1-4 und unter Berücksichtigung von Erfahrungen aus anderen Städten und Forschungsprojekten Vorschläge für die Umsetzung des Pilotprojektes zur Beschlussfassung im Rat vorzulegen.
  6. für die Realisierung des Projektes unter Umständen durchzuführende Bauleitplanverfahren zu priorisieren.
  7. Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote für interessierte und für das Projekt infrage kommende Menschen entsprechend ihrer Bedürfnisse und Lebenslagen zu entwickeln und diese im Rahmen des Pilotprojekts weiterzuentwickeln.
  8. über den Projektfortschritt in den Fachausschüssen zu berichten.

Sachverhalt:

Der Wohnungsmarkt in Osnabrück ist und bleibt angespannt. Neubau alleine kann die Probleme nicht lösen. Neben dem Wiedernutzen von Flächen und der besseren Ausnutzung vorhandener Wohngebiete durch Bauen in zweiter Reihe, Anbau oder Aufstockung, steckt auch im Wohnungsbestand viel ungenutztes Potenzial.

Bundesweit wohnen in 60 Prozent der Eigenheime nur ein oder zwei Personen, meistens, weil die Kinder ausgezogen sind. In den meisten dieser Häuser gibt es ungenutzte Räume oder abtrennbare, aber nicht vermietete Wohnungen. Ein Umzugswunsch kann nicht erfüllt werden, weil passende, barrierefreie und bezahlbare Angebote in der gewohnten Umgebung fehlen. Der „Umzug im Quartier“ kann hier als ein Zukunftsmodell mehr längst vorhandenen Wohnraum zum gegenseitigen Nutzen an den Markt bringen. Und damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten, die den Bedürfnissen und Lebenslagen vieler Bewohner:innen entspricht, indem sie vorhandenen Wohnraum effizient nutzt.
 

Abstimmungsergebnis:

Mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU-Fraktion, der Gruppe FDP/UWG, der BOB-Fraktion, Einzelratsmitglied Garder und der Oberbürgermeisterin angenommen.

Kategorie

Antrag | Stadtentwicklung | Wohnen

GRÜNE Ratspost

Newsletter abonnieren:

Anmeldung Newsletter

Anmeldung Newsletter

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>