Problemfall Autoverkehr: Klimaschutz in Osnabrück am Ende? GRÜNE: „Klimabilanz ist totale Enttäuschung“

25.05.20 –

Die GRÜNE Ratsfraktion ist enttäuscht von den völlig unzureichenden Ergebnissen beim Klimaschutz in Osnabrück. Der von der Verwaltung in der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt vorgelegte Klimaschutzbericht 2019 offenbart fehlende Fortschritte und – schlimmer noch – sogar Rückschritte beim Klimaschutz.

Zu rund einem Drittel befeuerten die Osnabrücker die Klimahitze mit ihren Heizungen. Zwar seien viele Heizungen inzwischen sehr modern und besonders die neuen Gebäude recht gut gedämmt. Doch beim Klimaschutz habe das insgesamt nichts geholfen. Seit 2010 gebe es keinen Rückgang bei den klimaschädlichen Treibhausgasen. „Die Bilanz dürfte sich in den Folgejahren sogar noch weiter verschlechtern, wenn man bedenkt wie viele Wohnungen von 2017 bis 2019 entstanden und für die nächsten Jahre noch in Planung sind,“ so Michael Kopatz, grüner Ratsherr im Umweltausschuss.

Trotz vieler gelungener Maßnahmen und der vielen vorbildlichen Absichten seien die Ergebnisse absolut unzureichend. Insbesondere beim Straßenverkehr sei die Lage dramatisch. Die »Zielerreichung« für den Verkehr liege bei plus 11% - angestrebt bis 2030 waren jedoch minus 41%. Der Zustand habe sich erheblich verschlechtert, weil die Zahl der Autos zugenommen habe, ebenso wie Pendelfahrten. Dazu habe der Straßenausbau massiv beigetragen. „Wir brauchen endlich eine grundsätzliche Verkehrswende. Das heißt mehr Verkehrsraum für Rad, Bus und Schiene. Wir müssen ernsthaft überlegen, wie wir am Wall eine Umweltspur hinkriegen. In einer autogerechten Stadt Osnabrück gibt es offensichtlich zu wenig Anreize für die Bürgerinnen und Bürger, um auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen“, erläutert Kopatz.

Immerhin gebe es einen Lichtblick: Die Wirtschaft habe bereits um 66% reduziert, angestrebt waren minus 41% CO2. „Feiern kann sich die Osnabrücker Politik dafür jedoch nicht, denn dieser Erfolg liegt quasi außerhalb ihres Einflussbereiches“, so der GRÜNE Michael Kopatz.

Nach Ansicht der GRÜNEN müssten wir den Klimaschutz endlich ernst nehmen und Maßnahmen ins Werk setzen, die sich nicht nur nett anhören, sondern auch tatsächlich einen nennenswerten Beitrag zur Minderung der Klimahitze leisteten. „Die Nutzung von Solarenergie sollte für Neubauten zur Pflicht werden, die Busbeschleunigung drastisch voranschreiten, die Parkplatzbewirtschaftung zum Umstieg auf Nahverkehr und Rad motivieren, PopUp-Radwege sollten sofort das Radfahren sicherer machen, der Neubau von Einfamilienhäusern wäre nur noch in Ausnahmefällen (etwa auf Hintergrundstücken) sinnvoll und das Projekt MobilEZukunft massiv auszuweiten“, so der GRÜNE Umweltpolitiker abschließend.

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Klimaschutz | Pressemitteilung

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