06.03.25 –
GRÜNE, SPD und Volt wollen den Baumschutz in der Stadt stärken. Dafür soll eine Baumschutzsatzung sorgen. Sie soll zukünftig verhindern, dass große Bäume im Siedlungsbereich ab einem Stammumfang über 100 Zentimetern grundlos gefällt werden.
„Bäume sorgen für mehr Lebensqualität in der Stadt und schützen die Gesundheit. Sie spenden Schatten, filtern Schadstoffe, Feinstaub und CO2 aus der Luft und dämpfen den Lärm. Zudem sind sie auch Lebensraum, vor allem für Vögel und Insekten. Deswegen ist der Schutz großer Bäume gerade in Zeiten des Klimawandels für alle Städte überlebenswichtig. Wir wollen, wie viele andere Kommunen auch, mit einer Satzung Bäume besser schützen. Denn jeder Baum zählt“, erklären die Fraktionsvorsitzenden von GRÜNEN und SPD, Jens Meier und Susanne Hambürger dos Reis.
Nach Ansicht der Mehrheitsgruppe werde mit dem Stadtbaumkonzept, den „StadtBaum-Patenschaften“ und der Aktion „1.000 neue Bäume für Osnabrück“ bereits viel für den Baumbestand getan. Auch von Privatleuten. Gleichwohl seien die meisten Bäume im Stadtgebiet ungeschützt. „Einzelne Baumstandorte können nach Baurecht, seltener auch nach Naturschutzrecht geschützt sein. Das ist aber eher die Ausnahme. In älteren, dicht bebauten Wohnquartieren wie am Westerberg, der vorderen Wüste oder im Schinkel gibt es keine Bebauungspläne und damit keinen Schutz. Eine Baumschutzsatzung schützt dagegen erst einmal alle Bäume. Im Bedarfsfall gibt es eine kompetente Beratung durch die Baumexpert:innen der Stadt und es wird nach Lösungen gesucht. Die Erfahrungen damit sind positiv“, erläutert die naturschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Christiane Balks-Lehmann.
Heiko Panzer, Sprecher für Umweltpolitik der SPD-Fraktion ergänzt: „Eigentum verpflichtet. Zahlreiche Städte, gerade auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wie Bielefeld oder Münster, machen es uns beim Baumschutz vor. Und es ist ja nicht so, als hätten wir das Thema nicht schon diskutiert. Der Rat debattiert seit über dreißig Jahren darüber. Es ist an der Zeit, dass wir die Bäume auch in unserer Stadt wirksamer schützen. Natürlich gibt es Ausnahmeregelungen, die in begründeten Fällen das Beseitigen von Bäumen zulassen. Damit der Baumbestand insgesamt erhalten werden kann, soll zum Ausgleich eine Neuanpflanzung erfolgen. Alternativ kann über eine Ausgleichszahlung ein neuer Baum an anderer Stelle durch die Stadt gepflanzt werden.“
Es gehe GRÜNEN, SPD und Volt auch um das gesellschaftliche Signal. „Der Klimawandel ist ja Realität. Wir müssen mehr für die Klimaanpassung tun. Hitzetage und Luftschadstoffe belasten unsere Gesundheit. Der Kern der Baumschutzsatzung ist: Jeder Baum in Osnabrück ist es wert, dass wir uns für ihn einsetzen. Um die Umweltleistungen eines alten Baums zu ersetzen, braucht es Dutzende Jungbäume. Im Zentrum steht deshalb die Beratung, also das Angebot begleitender Unterstützung für Privatbesitzer:innen“, verdeutlicht Balks-Lehmann.
In vielen Fällen könne eine Beratung zu mehr Verständnis führen und Möglichkeiten zum Baumerhalt eröffnen. „Häufig ist es einfach auch Unkenntnis darüber, wie ein Baum beispielsweise bei einer Erweiterung des Hauses durch einen geeigneten Schnitt oder Maßnahmen zum Wurzelschutz erhalten werden kann. Zudem machen sich Menschen Sorgen und suchen Rat, wie sie Bäume auf ihren Grundstücken erhalten und pflegen können. Hier wollen wir für professionelle Unterstützung sorgen. Wir streben zudem auch eine Stärkung der Nachbarschaftshilfe an, etwa wenn es um die simple Laubentsorgung geht, die für viele eine Belastung und damit mitunter einen Grund zum Baumfällen darstellt“, so Panzer abschließend.
Hier geht es zum Antrag "Mehr Schutz für Osnabrücks wertvolle Bäume".
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